Fassungslosigkeit

Republikanischer Parteitag im Zeichen des Anschlags auf Trump

In Milwaukee ist alles für den Parteitag angerichtet.
In Milwaukee ist alles für den Parteitag angerichtet.Getty Images
  • Drucken

Donald Trumps Krönungsparteitag startet in Milwaukee. Dort herrschte Fassungslosigkeit, ehe die Republikaner in den Angriffsmodus schalteten.

New York/Milwaukee. Es ist der große Showdown eines jeden US-Wahlkampfsommers: die Bundesparteitage. Jahrelange Planung, Hunderte von Mitarbeitern braucht es, um die Polit-Spektakel über die Bühne zu bringen – und den jeweiligen Präsidentschaftskandidaten zu küren. Die Republikaner treffen sich diesmal in Milwaukee im Swing State Wisconsin im Mittleren Westen, um Ex-Präsident Donald Trump zum mittlerweile dritten Mal auf den Schild zu heben.

Doch die Nachricht des Attentats auf Trump schlug in Milwaukee ein wie ein Blitz. Vor Ort lagen sich Berichten zufolge Mitarbeiter in den Armen, Fassungslosigkeit und Trauer machten sich breit. Ehe die Stimmung umschlug. Die Republikaner sind in den Angriffsmodus gewechselt.

„Biden, Linke, Medien“

Senator J. D. Vance, der sich Hoffnung darauf machen darf, von Trump am Mittwoch zum Vizepräsidentschaftskandidaten ernannt zu werden, führte den Anschlagsversuch auf „die Rhetorik“ der Kampagne von Präsident Joe Biden zurück, die Trump „als Faschisten“ darstelle, „der um jeden Preis aufgehalten werden muss“. Senator Tim Scott, ebenfalls Trump-Verbündeter, gab „der radikalen Linken und der Medienindustrie“ die Schuld für den Angriff.

Die beiden Abgeordneten tätigten diese Aussagen, noch bevor etwas über den mutmaßlichen Schützen und die Hintergründe des Vorfalls in Pennsylvania bekannt geworden war.

Noch weiter ging ein Spitzenberater von Trumps Kampagnenteam, Chris LaCivita. „Natürlich haben sie versucht, seinen Namen vom Stimmzettel streichen zu lassen, sie haben versucht, ihn ins Gefängnis zu bringen und jetzt sehen wir das ...“, schrieb LaCivita auf dem Kurznachrichtendienst X.

Er löschte das Posting später und schrieb in einer Nachricht an die „Washington Post“, dass demokratische Aktivisten und Biden selber für ihre „ekelhaften Aussagen“ bestraft werden müssten.

Radikaler formulierte es der Abgeordnete Mike Collins: Ein republikanischer Staatsanwalt müsse Biden wegen „Anstiftung zu einem Attentat“, wegen politischer Aufwiegelung verfolgen. (Über die Motive des Schützen, eines 20-jährigen republikanischen Parteimitglieds, war Stand Sonntagmittag Ortszeit noch nichts bekannt; siehe Artikel unten.)

Sicherheitszone in Milwaukee

Trump wird trotz des Angriffs in Milwaukee erscheinen, und die Bundespartei ließ wissen, dass es zu keinen Planänderungen kommen soll. Auch der Sicherheitsplan soll beibehalten werden.

Wer zum Parteitag kommt, egal ob republikanische Delegierte, Mitarbeiter oder Journalisten, wird im Vorfeld vom Secret Service überprüft. Milwaukee ist in Sicherheitszonen eingeteilt, die nur mit Zutrittspässen zugänglich sind. Auch auf „biologische“ und „nukleare“ Angriffsszenarios sei der Secret Service vorbereitet.

Die Stimmung unter den Delegierten ist jedenfalls seit Samstag getrübt. Der Angriff auf den Ex-Präsidenten wird die Woche dominieren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.