Nahost-Konflikt

15 Tote nach israelischem Angriff auf Schule in Nuseirat

Eine zerstörte Schule, die als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde.
Eine zerstörte Schule, die als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde.Imago / Majdi Fathi
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Nach Angaben der Zivilschutzbehörde sind bei einem Luftangriff im Flüchtlingslager Nuseirat 15 Menschen getötet worden.

Bei einem Luftangriff auf eine Schule im Flüchtlingslager Nuseirat im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben der Zivilschutzbehörde 15 Menschen getötet worden. Bei dem Angriff auf die Abou-Araban-Schule, „welche Tausende Vertriebene beherbergt, wurden 15 Menschen getötet“ erklärte der Sprecher der Behörde, Mahmoud Basal. Die meisten Opfer seien Frauen und Kinder. Es ist bereits der fünfte Angriff auf eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte Schule innerhalb einer Woche.

Die israelische Armee erklärte, ihre Luftwaffe habe „mehrere Terroristen“ getroffen, „die in der Nähe des vom UNO-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) betriebenen Schulgebäudes (...) operierten“. Das Gebäude habe als „Versteck“ und Basis für „Angriffe“ auf israelische Truppen gedient, hieß es weiter. Aufnahmen von AFPTV zeigen das dreistöckige Gebäude. Eine Wand mit dem UNO-Logo darauf ist herausgesprengt, die Innenräume sind beschädigt.

Angriffe auf Schulen

Am 6. Juli hatten israelische Flugzeuge die Al-Jawni-Schule in Nuseirat angegriffen, die das UNRWA ebenfalls als Unterkunft betreibt. Laut UNRWA waren dort zu dem Zeitpunkt etwa 2.000 Menschen untergebracht.

Am folgenden Tag starben nach Angaben des Zivilschutzes vier Menschen bei einem Angriff auf eine Schule in Gaza-Stadt im Norden des Palästinensergebiets. Am Montag wurde erneut eine Schule in Nuseirat angegriffen. Am Dienstag starben nach Angaben eines Krankenhauses mindestens 29 Menschen bei einem Angriff auf die Al-Awda-Schule in Khan Younis im südlichen Gazastreifen.

Israel wirft der Hamas vor, Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen für militärische Zwecke zu nutzen und erklärte, die Angriffe richteten sich gegen „Terroristen“. Die Hamas bestreitet die Anschuldigungen.

Der Krieg im Gazastreifen war durch einen Großangriff von Kämpfern der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei waren nach israelischen Angaben 1.195 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden.

Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bisher mehr als 38.340 Menschen getötet. (APA)

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