Gesundheit

WHO und Unicef warnen vor weltweiter Impflücke bei Kindern

„Die neuesten Trends zeigen, dass in vielen Ländern weiterhin viel zu viele Kinder nicht geimpft werden“.
„Die neuesten Trends zeigen, dass in vielen Ländern weiterhin viel zu viele Kinder nicht geimpft werden“.Imago / Matej Kastelic
  • Drucken

2,7 Millionen Kinder zusätzlich sind im Vergleich zum Stand vor der Corona-Pandemie nicht oder nur unzureichend geimpft. Die Unicef warnt vor Masernausbrüchen.

Laut Datensätzen, die am Samstag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Unicef veröffentlicht wurden, stagniert der weltweite Durchimpfungsgrad bei Kindern im Jahr 2023, sodass im Vergleich zum Stand vor der Pandemie im Jahr 2019 weltweit 2,7 Millionen zusätzliche Kinder nicht oder nur unzureichend geimpft sind. Fast drei von vier Kleinkindern leben in Ländern, in denen eine niedrige Durchimpfungsrate zu Masernausbrüchen führt. Die WHO warnte vor einer Impflücke.

Die jüngsten Schätzungen von WHO und Unicef zur nationalen Durchimpfungsrate (WUENIC) - die den weltweit größten und umfassendsten Datensatz zu Impftrends für Impfungen gegen 14 Krankheiten liefern - unterstreichen die Notwendigkeit fortlaufender Aufhol-, Auffrischungs- und Systemstärkungsmaßnahmen. „Die neuesten Trends zeigen, dass in vielen Ländern weiterhin viel zu viele Kinder nicht geimpft werden“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Um die Impflücke zu schließen, bedarf es einer globalen Anstrengung, bei der Regierungen, Partner und lokale Entscheidungsträger in die medizinische Grundversorgung und in die Gemeindearbeiter investieren, um sicherzustellen, dass jedes Kind geimpft wird und dass die Gesundheitsversorgung insgesamt gestärkt wird.“

Diphterie, Tetanus, Keuchhusten

Demnach stagniert die Zahl der Kinder, die im Jahr 2023 drei Dosen des Impfstoffs gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten (DTP) erhalten haben - ein wichtiger Indikator für die weltweite Durchimpfung - bei 84 Prozent (108 Millionen). Die Zahl der Kinder, die keine einzige Dosis des Impfstoffs erhalten haben, stieg jedoch von 13,9 Millionen im Jahr 2022 auf 14,5 Millionen im Jahr 2023. Mehr als die Hälfte der nicht geimpften Kinder lebt der WHO zufolge in 31 Ländern mit fragilen, konfliktbetroffenen und gefährdeten Verhältnissen.

Die Daten zeigen auch, dass die Impfquoten gegen die Masernerkrankung ins Stocken geraten sind, sodass fast 35 Millionen Kinder nicht oder nur teilweise geschützt sind. Im Jahr 2023 erhielten laut WHO nur 83 Prozent der Kinder weltweit ihre erste Dosis des Masernimpfstoffs im Rahmen der routinemäßigen Gesundheitsversorgung, während die Zahl der Kinder, die ihre zweite Dosis erhielten, im Vergleich zum Vorjahr geringfügig anstieg und 74 Prozent der Kinder erreichte. „Diese Zahlen reichen nicht aus, um eine Durchimpfungsrate von 95 % zu erreichen, die notwendig ist, um Ausbrüche zu verhindern, unnötige Krankheiten und Todesfälle zu vermeiden und die Ziele der Maserneliminierung zu erreichen“, hieß es in der Aussendung. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.