Polizeieinsatz

„Plötzlich stand die Wega da“: Schussopfer am Yppenplatz in Wien sind 22 und 18 Jahre alt

Einsatzkräfte der Polizei am Sonntag auf dem Wiener Yppenplatz.
Einsatzkräfte der Polizei am Sonntag auf dem Wiener Yppenplatz.APA /Alex Halada
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In Ottakring sind am Sonntagabend zwei Männer schwer verletzt worden. In der Nähe des Tatorts wurde ein Rucksack mit Suchtmitteln gefunden. Ob das mit der Tat zu tun hat, ist noch offen. Die Täter sind flüchtig.

„Plötzlich stand die Wega da“, erzählte eine junge Frau. Sie und andere Anrainer, die in der Nähe des Yppenplatzes waren, bekamen Sonntagabend kurzfristig einen gewaltigen Schreck. Kurz vor sieben Uhr fuhr die Sondereinheit großflächig – etwa rund um den Johann-Nepomuk-Berger-Platz – auf. In voller Montur, mit Sturmhauben und Gewehren. „Auch ein Hubschrauber kreiste über uns.“ Es war klar, etwas ist passiert. Nur was?

In der nahen Hundezone im Lorenz-Bayer-Park leinten die Besitzer ihre Hunde an. Wer konnte, ging nach Hause oder suchte irgendwo Schutz drinnen. In solchen Momenten zeigt der Terroranschlag von Wien seine Spuren. „Man weiß es ja nicht“, so die junge Frau zur „Presse“.

Warum gerieten die Männer aneinander?

Für Anrainer und Passanten dürfte am Sonntagabend wenig Gefahr bestanden haben. Trotzdem ging es wild her mitten auf dem Yppenplatz, der an einem Wochenende von jeher gut besucht ist. Wenige Stunden vor Start des EM-Finales fielen dort Schüsse. Offenbar ging dem Ganzen ein Streit um 18 Uhr zwischen den zwei späteren Opfern und einer anderen kleinen Gruppe Männern voraus. Dann zog zumindest ein Beteiligter eine Waffe und schoss.

Ein 18- und ein 22-Jähriger wurden vermutlich von der Feuerwaffe „von der Hüfte abwärts“ getroffen. Wie viele Schüsse es waren, könne noch nicht gesagt werden, erläuterte eine Sprecherin der Polizei. Patronenhülsen und weitere Spuren wurden gesichert, betonte die Sprecherin. Die Nationalität der beiden gab die Polizei noch nicht bekannt. Auch ist noch nicht klar, weswegen die Menschen aneinandergeraten sind. Die beiden Opfer wurden noch nicht einvernommen.

In der Nähe fand die Polizei einen Rucksack mit Suchtmitteln. Ob das damit in Zusammenhang steht, könne man noch nicht sagen, so die Polizeisprecherin zur „Presse“. Auch nicht, ob es sich doch wieder um eine weitere Auseinandersetzung im Konflikt zwischen einzelnen Syrern und Tschetschenen handelt, der seit Wochen in der Stadt schwelt.

Passanten in Gefahr? Dann informiert die Polizei über Social Media

Der oder die Täter sind jedenfalls noch flüchtig. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe trotzdem nicht bestanden. „Das war eine Auseinandersetzung untereinander. Es war auch nie Thema, dass andere Passanten in Gefahr gewesen wären“, so die Sprecherin. Wenn so etwas der Fall wäre, dann würde die Polizei sofort auch über Social Media informieren.

Der Yppenplatz wurde jedenfalls kurzfristig teilweise gesperrt. Die Polizei und Wega-Beamten versuchten der Flüchtenden offenbar habhaft zu werden. Die verletzten jungen Männer wurden von der Wiener Berufsrettung an Ort und Stelle erstversorgt und dann ins Spital gebracht. Laut Polizei sind beide Männer schwer verletzt, aber nicht in Lebensgefahr.

Die Besucher des Yppenplatzes konnten das EM-Finale jedenfalls ohne Probleme ansehen. Bereits eine Stunde nach acht Uhr war in den Straßen rund um den Yppenplatz auch nichts mehr von dem Vorfall zu bemerken.

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