Leitartikel

Attentat auf Trump: Eine Gelegenheit, um innezuhalten

Sonntagsausgabe der US-Boulevardzeitung New York Post
Sonntagsausgabe der US-Boulevardzeitung New York Post Imago / Beata Zawrzel
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Das Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist ein Auswuchs der Verrohung des politischen Klimas. Das wird nicht nur in den USA zum Problem.

Es war ein schrecklicher Weckruf nicht nur für die US-Politik, sondern die ganze Welt. Egal, wie man zu Donald Trump steht, niemals ist Gewalt eine akzeptable Antwort auf andere Ansichten. Das gilt nicht nur für die Politik, das gilt auch und gerade für religiöse Überzeugungen.

Die Schüsse auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten sind Folge einer politischen Kultur in den USA, für die Trump selbst mitverantwortlich ist. Wer seine politischen Gegner als „Ungeziefer“ bezeichnet, die er „ausrotten“ werde (Trump in einer Rede im November 2023 in New Hampshire), trägt dazu bei, dass Andersdenkende entmenschlicht werden und nicht mehr einfach nur Andersdenkende sind, die ein Recht auf eine Meinung haben, sondern Feinde, die vernichtet werden müssen. Wer seine Niederlage bei einer demokratischen Wahl nicht zur Kenntnis nehmen, sondern sich mit einem provozierten Sturm auf das Kapitol an der Macht halten will, untergräbt das Vertrauen in die Problemlösungskraft einer Demokratie.

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