Lithium

Serbiens neuer Trumpf in Europa

Rio Tinto gibt viel Geld aus, um an die notwendigen Grundstücke im Jadar-Tal zu gelangen.
Rio Tinto gibt viel Geld aus, um an die notwendigen Grundstücke im Jadar-Tal zu gelangen. APA / AFP / Andrej Isakovic
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Manipulierte Wahlen, gegängelte Medien und eine gelenkte Justiz: Auch wegen der Verweigerung der Russlandsanktionen sind die Beziehungen der EU zu Serbien kräftig abgekühlt. Doch nun macht der Lithium-Hunger der Autoindustrie den russophilen EU-Anwärter zum gefragten Partner.

Belgrad. Erst kommt das Geschäft und dann die Moral. Seit dem Amtsantritt der Ampelkoalition hatte Deutschland den russophilen EU-Anwärter Serbien für dessen demokratische Defizite oft hart kritisiert. Nun mutiert der autoritär geführte Balkanstaat für Berlin wieder zum gefragten Partner.

Es ist der Lithium-Hunger der deutschen Automobilindustrie, der den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit dem slowakischen EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic am Freitag zu einer Blitz-Visite nach Belgrad aufbrechen lässt: Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zum Import des für die vermehrte Produktion von Elektroautos benötigten Rohstoffs hoffen Brüssel und Berlin, die Abhängigkeit der Branche von China zu verringern.

Lizenz zum Abbau erteilt

Die letzten Jahre stand Serbiens autoritär gestrickter Landesvater Aleksandar Vucic wegen der Verweigerung der Übernahme der Russland-Sanktionen in Europas Schmuddelecke. Nun könnte die weltweit wachsende Nachfrage nach dem „weißen Gold“ das schillernde Politchamäleon erneut in das von ihm geschätzte Rampenlicht rücken.

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