Im Schatten des Gaza-Kriegs arbeiten israelische Politiker darauf hin, ihre radikalen Träume zu verwirklichen: Die Annektierung des Westjordanlands.
Für die meisten Israelis ist die Zeit seit dem 7. Oktober eine der dunkelsten in der Geschichte des Landes: Rund 1200 Menschen wurden bei dem Terrorangriff der Hamas massakriert, 250 in den Gazastreifen verschleppt, und in dem Krieg, der dort seitdem herrscht, fallen fast täglich junge Soldaten.
Eine kleine Minderheit sieht in der Ausnahmesituation jedoch eine Gelegenheit, ihre radikalen Träume zu verwirklichen. Die letzten Monate seien eine „Ära der Wunder“ gewesen, sagte kürzlich die Ministerin für Siedlungen und nationale Missionen, Orit Strock, bei einem Besuch in einer israelischen Siedlung im Westjordanland. Ihre Entzückung bezog sich auf die Entscheidung der zuständigen Behörde, 107 neue Wohneinheiten in der Siedlung zu genehmigen.