Donald Trump präsentierte sich bei seiner Krönungsmesse in Milwaukee weitgehend unverändert. Niemand soll sich der Illusion hingeben, das Attentat habe ihn geläutert. Am liebsten hätte er Joe Biden als Gegner - doch die Demokraten werden ihm den Gefallen wohl nicht tun.
Hulk Hogan, Kid Rock und Tucker Carlson als Einheizer der Trump-Show und am Ende der gesamte Trump-Clan inklusive Melania auf der Bühne zu den Klängen von „Nessun dorma“ und einem Ballon-Spektakel: Alles wie gehabt beim Parteikonvent der Republikaner in Milwaukee, der „schrecklichen Stadt“, wie Donald Trump noch vor Wochen geraunt hatte. Viel war im Vorfeld der Nominierungsrede des Präsidentschaftskandidaten die Rede davon gewesen, dass er sich als Versöhner inszenieren werde, geläutert durch den Anschlag, den er nur um ein Haar überlebt hatte. Nun, das war weitgehend bloße Rhetorik.
Donald Trump sprach zwar davon, „ein Präsident für alle Amerikaner“ sein zu wollen. Ein wenig demütig erzählte er auch über den Moment des Attentats, sein Nahtod-Erlebnis, die schützende „Hand Gottes“ und darüber, was ihm alles durch den Kopf ging. Der Hauch des Todes lässt auch einen Donald Trump nicht unberührt. Dass er darüber ein letztes Mal geredet hat, glaubt nicht einmal er selbst.