Wiens Vizebürgermeister

Wiederkehrs Wende: Kürzung der Wiener Mindestsicherung bei österreichweiter Regelung möglich

Neos-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, der auch Bäder-Stadtrat ist, beim Termin im Gänsehäufel.
Neos-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, der auch Bäder-Stadtrat ist, beim Termin im Gänsehäufel. Clemens Fabry
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Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) will eine Kürzung der Wiener Mindestsicherung – wenn es eine österreichweite Regelung gibt. Und er fordert deutliche Verschärfungen für arbeitslose Asylberechtigte. „Die Presse“ begleitete Wiederkehr im Rahmen der Serie „Unterwegs mit ...“ an einem Arbeitstag.

Lautlos rollt das E-Auto vor. Christoph Wiederkehr öffnet die Türe und steigt ein. Und das ist die erste Auffälligkeit. Der Vizebürgermeister der Stadt Wien fährt nicht (wie andere Stadträte) mit einem Statussymbol, also einem großen, geräumigen Dienstwagen einer deutschen Nobelmarke zu Terminen, sondern mit einem kompakten, deutlich kleineren, umweltfreundlichen VW. „Das Fahrzeug habe ich selbst ausgewählt“, erzählt Wiederkehr beinahe stolz: „Es war mir wichtig, elektrisch in der Stadt unterwegs zu sein. Denn ich bin überzeugt, dass wir unsere Emissionen deutlich reduzieren müssen.“

„Das Fahrzeug habe ich selbst ausgewählt“, erzählt Wiederkehr beinahe stolz: „Es war mir wichtig, elektrisch in der Stadt unterwegs zu sein. Denn ich bin überzeugt, dass wir unsere Emissionen deutlich reduzieren müssen.“

Das Elektroauto rollt an und Wiederkehr beginnt am Rücksitz Unterlagen zu studieren. Arbeiten auf dem beengten Rücksitz wirkt nicht besonders gemütlich. Aber wer als Neos-Politiker Sparsamkeit predigt, muss es auch leben. „Das Auto hat nur eine Basisausstattung, keine Extras“, hält Wiederkehr dazu fest: „Immerhin geht es um das Geld der Steuerzahlenden.“

Muslime größte Religionsgruppe an Wiener Volksschulen

Es geht über den Wiener Gürtel. Vorbei an grauen Häusern, an denen die endlose Verkehrslawine vorbeizieht. Es sind Gebiete mit traditionell hohem Mi­grantenanteil, weil die Mieten in dieser unattraktiven Wohngegend niedrig sind. Was sagt Wiederkehr zu der Erhebung, die für Diskussionen gesorgt hatte, weil sich bereits ein Drittel der Wiener Volksschüler zum Islam bekennen? Demnach sind muslimische Kinder die größte religiöse Gruppe an den öffentlichen Volksschulen. „Für mich ist Religion Privatsache“, meint Wiederkehr: „Allerdings sehen wir, dass durch die Diversität der Gesellschaft gewisse Konflikte größer werden.“

Wiederkehr unterwegs mit der „Presse“ im größten Freibad Wiens.
Wiederkehr unterwegs mit der „Presse“ im größten Freibad Wiens. Clemens Fabry

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