Justiz

Belarus: Deutscher zum Tode verurteilt

Belarus beschuldigt den früheren Rettungshelfer des Roten Kreuzes des Terrorismus und der Söldnertätigkeit. Medienberichten zufolge steht der enge Verbündete Russlands im Kontakt mit Deutschland, um über das Schicksal des verurteilten zu beraten.

Ein Deutscher wurde in Belarus wegen Terrorismusvorwürfen und Söldnertätigkeit zum Tode verurteilt. Das berichtete die belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Der Mann soll demnach seit November 2023 in Haft und am 24. Juni verurteilt worden sein. Nach Bekanntwerden eines Todesurteils gegen einen Deutschen in Belarus hat das Außenministerium in Minsk den Fall offiziell bestätigt. Der deutsche Bürger sei wegen Terrorismus und Söldnertums verurteilt worden, teilte Außenministeriumssprecher Anatoli Glas im sozialen Netzwerk VK mit. Glas sprach lediglich von einer Verurteilung, nannte aber die Todesstrafe nicht. Er sprach dagegen von „konkreten Lösungsvorschlägen“, die Minsk Berlin gemacht habe.

„Es gab natürlich Kontakte mit der deutschen Seite zu diesem Thema“, sagte Glas. „Dieser Straftäter ist deutscher Staatsbürger, und wir verstehen die Sorge der deutschen Seite um ihn.“ Belarus habe im Einklang mit dem internationalen Recht und zwischenstaatlichen Vereinbarungen der deutschen Seite konsularischen Zugang zu dem „Verbrecher“ gewährt. „Unter Berücksichtigung des Ersuchens des deutschen Außenministeriums hat die belarussische Seite konkrete Lösungsvorschläge zu den bestehenden Optionen für die Entwicklung der Situation gemacht“, sagte Glas. Details nannte er nicht. Die Außenministerien beiden Länder führten Konsultationen dazu, sagte er.

Dem früheren Rettungshelfer des Deutschen Roten Kreuzes würden Söldnertum, Spionage, Terrorismus, Schaffung einer extremistischen Vereinigung, Zerstörung eines Verkehrsobjekts und illegaler Umgang mit Waffen, Sprengstoff und Munition vorgeworfen, berichtete unter anderem die belarussische Menschenrechtsorganisation Wjasna. Das Urteil soll am 21. Juni in Minsk gesprochen worden sein. Die von Machthaber Alexander Lukaschenko regierte Ex-Sowjetrepublik ist das einzige Land in Europa, in dem die Todesstrafe Strafe noch vollstreckt wird - und zwar per Genickschuss. (APA/dpa)

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