Leitartikel

Von Bidens Salami-Abschied lässt sich auch lernen

Der Druck auf US-Präsident Joe Biden, seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl aufzugeben, wächst.
Der Druck auf US-Präsident Joe Biden, seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl aufzugeben, wächst.APA / AFP / Kent Nishimura
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Im Ringen um Joe Biden geht es gar nicht primär um dessen Alter, sondern um persönliche Eignung für Ämter, Probleme der nicht ausreichenden Repräsentation von Gesellschaften in Demokratien und um die simple Frage: „Wann ist es vorbei?“ 

Weder Shakespeare noch HBO-Serienschreibern hätte da mehr einfallen können: Der US-Wahlkampf ist nach Biden-Gezerre, Trump-Attentat und Vance-für-Pence-Tausch beim republikanischen Nominierungsparteitag in eine raffiniert getimte Corona-Pause gegangen. Diese wird nun von dem nicht nur gesundheitlich angeschlagenen US-Präsidenten Joe Biden und seinen Parteifreunden dazu genützt, einen zähen Machtkampf um das demokratische Ticket für die November-Wahl auszutragen.

Die Debatte um Präsident Biden wird ja gern auf die Feststellung verkürzt, er sei für das so wichtige Amt zu alt. Darum darf es aber nicht gehen. Das „richtige“ Alter, um sich in Demokratien um politische Ämter zu bewerben, wird nämlich nicht Daumen mal Geburtsdatum bestimmt, sondern ist in den jeweiligen Verfassungen festgeschrieben. Das passive Wahlrecht für das Weiße Haus etwa kennt nur eine Altersgrenze. Nämlich jene nach unten. 35 Jahre alt muss man mindestens sein, um für das Präsidentenamt „laufen“ zu können. Eine Greisen-Grenze gibt es nicht.

»Donald Trump ist übrigens auch nicht fit für dieses Amt, doch das hat definitiv nichts mit seinem Alter zu tun.«

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