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Download-Album: Radiohead stürmen US-Charts

EPA (Yui Mok)
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Ein neues Marketing-Konzept hat sich für die Briten bezahlt gemacht: "In Rainbows" stieg auf die Nummer Eins der US-Hitparade ein. Mit erstaunlich wenig verkauften Alben.

Seit Mittwoch heißt die neue Nummer Eins der US-Album-Charts „In Rainbows" von Radiohead. Nach dem offiziellen Verkauffstart als CD landete das Album auch in Großbritannien und Irland auf Platz Eins. Allein in den USA hat die Band 122.000 Platten verkauft. Und das, obwohl Fans der Briten dieses schon vor dem Verkaufsstart zu einem selbst festgelegten Preis - also auch gratis - von deren Homepage herunterladen konnten.

Wie oft und zu welchem durchschnittlichen Preis "In Rainbows" über den virtuellen Ladentisch ging, nachdem Radiohead es im Oktober 2007 online gestellt hatten, ist nicht offiziell bekannt. Durchschnittlich wanderten pro Download vier Euro in die Tasche der Band, berichtete die "Times". Ein Drittel der Kunden soll aber gar nichts gezahlt haben. Inzwischen ist die Gratis-Download-Möglichkeit von der Seite der Band verschwunden.

Immer weniger verkaufte Alben

Den Erfolg verdanken Radiohead einer generellen Krise der Musikbranche. Für den Spitzenplatz in den US-Charts wurden laut Angaben vom Marktforscher Nielsen SoundScan lediglich 122.000 verkaufte Einheiten benötigt. Vom Vorgänger "Hail to the Thief" wurden 2003 in der ersten Verkaufswoche noch fast 300.000 Stück abgesetzt - damit stieg die Platte nur auf Nummer Drei der US-Charts ein.

Nach Angaben von Nielsen SoundScan gingen die Albumverkäufe allein im Vorjahr allgemein um 15 Prozent zurück. In den USA wurden 2007 nur 500 Millionen Stück CDs verkauft. Dies sei der niedrigste Wert seit dem Beginn der Erhebungen 1993, teilte das Marktforschungs-Unternehmen mit. Zwar sei der Online-Markt für digitale Alben um 2,4 Prozent auf 30,1 Millionen Einheiten gestiegen. Die Zuwachsraten hätte jedoch im Jahr zuvor noch 19 Prozent betragen.

(Ag./Red.)

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