Die Staatskonzerne sollen im nächsten Jahr 124 Millionen Euro mehr Dividende an den Staat abliefern. Deutlich weniger Geld als früher erwartet sich der Bund hingegen von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB).
Wien. Die teilstaatlichen Konzerne in der ÖIAG und der Verbund werden in Zukunft mehr Geld an die Republik abliefern müssen. Im kommenden Jahr kalkuliert der Finanzminister mit Dividendenausschüttungen in Höhe von 215 Millionen Euro von der ÖIAG, berichtet der „Standard“. Das sind immerhin 61 Millionen Euro mehr als heuer. Geld für die anstehende Kapitalerhöhung bei der Telekom Austria, an der der Staat über die ÖIAG rund 28 Prozent hält, darf sich die Staatsholding im Gegenzug nicht erwarten. Kapitalerhöhungen seien „nicht beabsichtigt“, heißt es in den Erläuterungen. Die ÖIAG wird die notwendigen 250 bis 280 Millionen Euro also fremdfinanzieren müssen, will sie nicht unter die Sperrminorität fallen.
Beitrag der Nationalbank sinkt
Neben den ÖIAG-Beteiligungen wird auch der Verbund deutlich mehr Gewinn an den Bund ausschütten müssen. 177 Millionen Euro soll der Stromkonzern, an dem der Staat die Mehrheit hält, heuer abwerfen. Das sind 71 Millionen mehr als 2013. Im Jahr 2015 soll der erwartete Anteil nur leicht auf 169 Millionen Euro sinken. Die Ertragslage des Unternehmens gibt das allerdings kaum her. Der Stromkonzern rechnet nach etlichen mageren Jahren auch heuer mit einem weiteren Ergebnisrückgang.
Deutlich weniger Geld als früher erwartet sich der Bund hingegen von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Zwar fließen auch weiterhin 90 Prozent des Überschusses der Notenbank direkt ins Budget. Heuer werden es allerdings voraussichtlich nur noch 175 Millionen Euro statt 254 Millionen im Vorjahr sein. Im kommenden Jahr rechnet das Finanzministerium überhaupt nur noch mit hundert Millionen von der Nationalbank. (red./ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.05.2014)