Managerin Sabine Kehm bestätigte, dass der Deutsche nach seinem Skiunfall in eine Reha-Klinik nach Lausanne verlegt wurde.
Seit dem 29. Dezember bangen Familie, Freunde und Fans um Michael Schumacher, nun sprach Managerin Sabine Kehm die ersehnten Worte: Der Formel-1-Rekordweltmeister ist aus dem Koma erwacht. Laut Medienberichten öffne er die Augen, reagiere auf Berührungen und kommunziere auch mit seiner Familie. Schumacher wurde von der Uniklinik in Grenoble in eine Reha-Klinik nach Lausanne verlegt.
"Seine Familie ist bei ihm, in einem Bereich, der extra eingerichtet wurde, um ihre Intimität zu wahren und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen", sagte der Kliniksprecher der Uni-Klinik in Lausanne. "Wie bei allen Patienten wahren wir das Ärztegeheimnis und die Privatsphäre der Familie." Die Familie Schumacher lebt seit Jahren im Städtchen Gland am Genfer See, zwischen Lausanne und Genf.
Schumacher zog sich bei einem Skiunfall am 29. Dezember 2013 in den französischen Alpen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu und lag mehrere Wochen im künstlichen Tiefschlaf. Ende Jänner wurde die Aufwachphase eingeleitet.
Weltweite Freude bei Freunden und Fans
Die Nachricht von Schumachers nächstem Schritt zurück ins Leben löste sechs Tage vor dem Formel-1-Rennen in Österreich große Freude aus. "Wir hätten uns keinen besseren Start in die Woche wünschen können", twitterte Schumachers ehemaliges Team Mercedes. "Exzellente Neuigkeiten über Schumi diesen morgen. Kämpfe weiter, Champ!", schrieb der Rennstall Caterham. "Zuerst einmal, großartig die positiven Nachrichten über Michael Schumacher zu hören, dass er nicht länger im Koma ist", betonte der Force-India-Rennstall von Schumacher-Landsmann Nico Hülkenberg. "Michael aus dem Koma. So happy", schrieb Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld.
"Was für eine großartige Nachricht!!!" twitterte auch Schumachers Kumpel Lukas Podolski umgehend und noch vor dem eigenen Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmanschaft am Montag bei der WM in Brasilien gegen Portugal: "Ich bin so froh und glücklich, als ich es eben erfahren habe."
Auch der frühere Formel-1-Weltmeister Niki Lauda zeigte sich glücklich über die Neuigkeiten zu Schumacher. Er freue sich "wirklich wahnsinnig für Michael" sagte Lauda zu "Focus Online". Das sei eine "tolle Nachricht". "Das ist ein guter Wochenbeginn. Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Dinge eine gute Entwicklung für Schumacher nehmen", schrieb Ferrari-Pilot Fernando Alonso via Twitter.
Das Statement im Wortlaut:
Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma.
Seine Familie möchte sich ausdrücklich bei allen behandelnden Ärzten, Pflegern, Schwestern und Therapeuten in Grenoble ebenso wie bei den Ersthelfern am Unfallort bedanken, die in diesen ersten Monaten hervorragende Arbeit geleistet haben.
Der Dank der Familie gilt auch all den Menschen, die Michael so viele gute Wünsche gesendet haben. Sie haben ihm sicher geholfen.
Für die Zukunft bitten wir um Verständnis, dass seine weitere Rehabilitation außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen soll.
Seit Ende Dezember 2013 bangen Millionen Fans um Michael Schumacher. Damals erlitt der Formel-1-Rekordweltmeister bei einem Skiunfall in Frankreich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und musste in einem Krankenhaus in Grenoble notoperiert werden. (c) REUTERS (INA FASSBENDER)
Am 16. Juni 2013 veröffentliche Managerin Sabine Kehm dann die lang ersehnte Nachricht: Michael Schumacher ist aus dem Koma erwacht. Inzwischen befindet er sich in häuslicher Pflege in seiner Schweizer Wahlheimat. APA/dpa/Thomas Frey
Genauere Details zu seinem Gesundheitszustand sind bis heute nicht bekannt. Spekulationen und Gerüchte gab und gibt es hingegen viele. Immer wieder betonte Managerin Kehm, dass "angesichts der Schwere seiner Verletzungen für Michael der Schutz seiner Privatsphäre sehr wichtig ist". Ein Blick auf den Werdegang des Ausnahmesportlers. (c) APA/dpa
Michael Schumacher gibt in Spa am Steuer eines Jordan-Ford mit Startnummer 32 sein Formel-1-Debüt. Ein Kupplungsschaden stoppt ihn wenige hundert Meter nach dem Start. Nach nur einem Rennen wechselt er zu Benetton-Ford. Im ersten Rennen im neuen Auto in Imola wird Schumacher Fünfter und holt seine ersten zwei WM-Punkte.
In Silverstone rast Schumacher wegen eines Bremsdefekts in einen Reifenstapel und bricht sich das rechte Schien- und Wadenbein. Es bleibt sein bisher einziger schwerer Unfall. (c) � STR New / Reuters
Tränen in Monza: Schumacher gewinnt seinen 41. Grand Prix und holt damit in der ewigen Rangliste Ayrton Senna ein. In der Siegerpressekonferenz übermannen ihn die Gefühle. Der Tränenfluss bei Schumacher ist bis heute Gegenstand von Diskussionen unter Fans, viele vermuten eine Ausgleichshandlung für die nüchternen Reaktionen auf den Senna-Tod 1994. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Schumacher siegt in Suzuka und holt den dritten WM-Titel. Für Ferrari ist es der erste Triumph seit 1979. (c) � Caren Firouz / Reuters
Familien-Erfolg: In Montreal wird Schumacher hinter seinem Bruder Ralf Zweiter. Erstmals stehen in der Formel 1 zwei Brüder oben auf dem Treppchen. (c) � Jim Young / Reuters
Schumacher siegt in Ungarn und macht den vierten WM-Titel vier Rennen vor dem Saisonende perfekt. Zugleich stellt er den Rekord von Alain Prost ein, der 51 Grand Prix gewann. (c) � Kai Pfaffenbach / Reuters
Sieg mit Trauerflor: Schumachers Mutter stirbt im Alter von 55 Jahren. Wenige Stunden später fährt Schumacher in Imola den ersten Saisonsieg ein. Bei der Pressekonferenz erscheint stellvertretend für ihn sein Teamchef Jean Todt. (c) REUTERS (� Giampiero Sposito / Reuters)
Herzschlag-Finale in Suzuka: Schumacher wird Achter und gewinnt mit zwei Punkten Vorsprung vor McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen seine sechste WM. Damit setzt er sich in der ewigen Rangliste vor Fangio. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Schock für Schumacher: Sein Bruder Ralf verunglückt in Indianapolis im Williams-BMW schwer. Als das Rennen wieder freigegeben wird, siegt Michael Schumacher dennoch souverän. (c) � POOL New / Reuters
Ein zweiter Platz in Spa bringt vorzeitig den siebten Titel. Die Rekord-Saison beendet Schumacher mit 148 Punkten. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Schumacher holt in Imola die 66. Pole Position seiner Karriere und überbietet die langjährige Bestmarke Sennas. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Schumacher siegt in Monza, verkürzt den Rückstand auf Fernando Alonso auf nur noch zwei Punkte und gibt seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt. (c) REUTERS (� Nikola Solic / Reuters)
Nach dem ersten Motorschaden seit sechs Jahren im Großen Preis von Suzuka gibt Schumacher den Kampf um seinen achten WM-Titel auf. Beim Saisonfinale in Sao Paulo am 22. Oktober will er sich zumindest mit dem Konstrukteurs-Titel für Ferrari nach 16 Jahren aus der Formel 1 verabschieden. (c) REUTERS (� Michael Caronna / Reuters)
Der grandiose Schlussakt einer einzigartigen Karriere: Nach einem Reifenplatzer in der neunten Runde fällt Schumacher bis an das Ende des Feldes. Doch er gibt nicht auf. Zwar hat er keine Chance mehr auf den WM-Titel, der an Alonso geht, aber er wird immerhin noch Vierter. (c) REUTERS (� Marcelo Del Pozo / Reuters)
Schumacher steigt von vier auf zwei Räder um. Er gewinnt ein Spaßrennen in Barcelona und übersteht im Februar 2009 einen schwereren Unfall, bei dem er sich im Nacken verletzt. "Schumi" kann wochenlang nicht trainieren. (c) REUTERS (� STR New / Reuters)
Schumacher erklärt, nachdem er lange jede Comeback-Spekaultionen kategorisch zurückgewiesen hatte, seine Bereitschaft, für den beim Großen Preis von Ungarn verunglückten Felipe Massa bereits beim Rennen in Valencia am 23. August einzuspringen. Am 11. August musste er das Comeback aber wegen Nackenschmerzen absagen. (c) REUTERS (� STR New / Reuters)
Die "Bild"-Zeitung berichtet von einer möglichen Sensation: Für ein Jahresgehalt von sieben Millionen Euro soll Michael Schumacher für eine Saison ins Mercedes-Cockpit steigen. Am 23. Dezember bestätigt dann auch das Team das Sensations-Comeback. (c) REUTERS (� Ralph Orlowski / Reuters)
In Jerez steigt der 41-Jährige erstmals für Testfahrten wieder in ein Rennauto - wenn auch eines der Nachwuchsklasse GP2 mit 120 PS weniger als seinem neuen Dienstwagen. (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ xpb.cc)
Das Medieninteresse bei der offiziellen Präsentation des Mercedes-Fahrerduos ist gewaltig. Drei Jahre nach seiner "Pensionierung" präsentiert sich "Schumi" fit und entspannt: "Es sind großartige Emotionen und ich bekomme ein tolles Gefühl", sagt Schumacher und fügt hinzu: "Diese Saison ist wie ein Neustart für mich, ich fühle mich extrem motiviert. Ich bin davon überzeugt, dass Mercedes GP für den Kampf um die Weltmeisterschaften in einer sehr guten Position sein wird, und ich werde meinerseits alles dafür tun". (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ xpb.cc)
Michael Schumacher holt in Valencia den neuen Mercedes aus der Garage und pilotiert zum ersten Mal seit einer Testfahrt 2008 ein Formel-1-Auto. Neun Runden legt der Deutsche hin. Dabei geht es weniger um Zeit, sondern darum, den lädierten Nacken an die Fliehkräfte in einem Formel-1-Boliden zu gewöhnen. Schumachers Arzt gibt Grünes Licht: Der Nacken macht keine Probleme mehr. (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ xpb.cc)
Die Saison 2010 läuft für Schumacher aber enttäuschend. Zwei vierte Plätze sind das Höchste der Gefühle. Deutsche Medien loben dennoch den Kämpfergeist von "Schumi", der am Ende in der WM Neunter wird. (c) REUTERS (� Max Rossi / Reuters)
Auch 2011 wird kein weiterer Meilenstein in der Karriere von Michael Schumacher. Bestes Resultat ist der vierte Platz in Kanada: 0,4 Sekunden fehlen auf das Stockerl. In der WM-Wertung wird "Schumi" Achter. (c) REUTERS (� Christinne Muschi / Reuters)
2012 schafft Michael Schumacher endlich seinen ersten Podestplatz nach dem Comeback: In Valencia wird er hinter Alonso und Räikkönen Dritter. Doch schon nach dem GP von Singapur wird Kritik am Rekordweltmeister laut: Im vierzehnten Saisonrennen fällt Schumacher zum siebenten Mal aus. So kommt die Trennung zum Saisonende nicht mehr völlig überraschend. (c) REUTERS (� Albert Gea / Reuters)
"Ich bin keine Legende. Ich bin einfach einer, der etwas gut kann, was er genießt." So hatte Michael Schumacher sich und seine sportlichen Triumphe einst beschrieben. Ende 2012 stieg er endgültig aus dem Cockpit. (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ xpb.cc)
Michael Schumacher ist nach Angaben seiner Managerin fast ein halbes Jahr nach seinem Skiunfall aus dem Koma erwacht. In Lausanne beginnt nun die Rehabilitation.