Nationalratspräsidium
Wer Barbara Prammer nachfolgen könnte
Der Nationalrat nimmt am 2. September die Neubestellung für das Amt des Nationalratspräsidenten vor. Es könnte wieder eine Frau zum Zug kommen. Ex-Klubchef Cap ist in der SPÖ am längsten im Hohen Haus.
![Nach dem Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer sind Mitarbeiter im Hohen Haus, in der Regierung und in der SPÖ vorrangig damit beschäftigt, alle Vorkehrungen für eine würdige Verabschiedung zu treffen. Die Neuwahl des Nationalratspräsidenten wird in einer Sondersitzung des Nationalrats am 2. September erfolgen. Wer Prammer nachfolgen wird, ist offen. Für die SPÖ, die traditionell als stärkste Partei das Vorschlagsrecht hat, ist die Nachbesetzung angesichts der Betroffenheit aus Pietätsgründen kein Thema. SPÖ-Klubchef Andreas Schieder möchte einen Trauermonat einhalten.Von Karl Ettinger und Martin Fritzl](https://img.diepresse.com/public/incoming/i3guad-jenis_140714888523813.jpg/alternates/FREE_1200/jenis_140714888523813.jpg)
Nach dem Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer sind Mitarbeiter im Hohen Haus, in der Regierung und in der SPÖ vorrangig damit beschäftigt, alle Vorkehrungen für eine würdige Verabschiedung zu treffen. Die Neuwahl des Nationalratspräsidenten wird in einer Sondersitzung des Nationalrats am 2. September erfolgen. Wer Prammer nachfolgen wird, ist offen. Für die SPÖ, die traditionell als stärkste Partei das Vorschlagsrecht hat, ist die Nachbesetzung angesichts der Betroffenheit aus Pietätsgründen kein Thema. SPÖ-Klubchef Andreas Schieder möchte einen Trauermonat einhalten.Von Karl Ettinger und Martin Fritzl
(c) Stanislav Jenis
![Es kursiert aber ein Name für eine honorige Nachfolgerin: Gabriele Heinisch-Hosek. Die 52-jährige Niederösterreicherin hat von Prammer 2006 schon die Funktion der SPÖ-Frauenvorsitzenden übernommen und ist jetzt nicht nur Bildungsministerin, sondern auch eine ihrer Nachfolgerinnen als Frauenministerin. Der Bildungsministerin wird ein entsprechendes Auftreten für das Amt bescheinigt. Mit Heinisch-Hosek käme erneut eine Frau als Nationalratspräsidentin zum Zug. Für die SPÖ-Spitze wäre es schwerer zu argumentieren, warum nun ein Mann den Vorzug erhielte.](https://img.diepresse.com/public/incoming/xs2z86-F807CAD4-18A2-4C17-B8BB-FB7CEADE8D242_1407148884949489.jpg/alternates/FREE_1200/F807CAD4-18A2-4C17-B8BB-FB7CEADE8D242_1407148884949489.jpg)
Es kursiert aber ein Name für eine honorige Nachfolgerin: Gabriele Heinisch-Hosek. Die 52-jährige Niederösterreicherin hat von Prammer 2006 schon die Funktion der SPÖ-Frauenvorsitzenden übernommen und ist jetzt nicht nur Bildungsministerin, sondern auch eine ihrer Nachfolgerinnen als Frauenministerin. Der Bildungsministerin wird ein entsprechendes Auftreten für das Amt bescheinigt. Mit Heinisch-Hosek käme erneut eine Frau als Nationalratspräsidentin zum Zug. Für die SPÖ-Spitze wäre es schwerer zu argumentieren, warum nun ein Mann den Vorzug erhielte.
(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
![Allerdings wäre im Falle einer derartigen Personalentscheidung, die erst gegen Ende August erwartet wird, eine Umbildung des SPÖ-Regierungsteams notwendig. Was für eine Rochade spricht? Nach einigen – überraschenden – Problemen der Unterrichtsministerin in den ersten Monaten ihrer Amtszeit, wäre die Kür von Heinisch-Hosek für das protokollarisch zweithöchste Amt im Staat kein Gesichtsverlust. Allerdings würde sich dann für Bundeskanzler Werner Faymann bei der Nachbesetzung die Frage der Frauenquote in der Regierung stellen. Formale Voraussetzung wäre, dass Heinisch-Hosek vor einer Wahl zur Parlamentspräsidentin wieder ein Nationalratsmandat annimmt. Dafür müsste ein SPÖ-Parlamentarier verzichten. Sie hat ihr Mandat nach dem Einzug in die Regierung zurücklegt, es wurde vom Niederösterreicher Hubert Kuzdas übernommen.](https://img.diepresse.com/public/incoming/pqi3ip-neueins_1407155665799347.jpg/alternates/FREE_1200/neueins_1407155665799347.jpg)
Allerdings wäre im Falle einer derartigen Personalentscheidung, die erst gegen Ende August erwartet wird, eine Umbildung des SPÖ-Regierungsteams notwendig. Was für eine Rochade spricht? Nach einigen – überraschenden – Problemen der Unterrichtsministerin in den ersten Monaten ihrer Amtszeit, wäre die Kür von Heinisch-Hosek für das protokollarisch zweithöchste Amt im Staat kein Gesichtsverlust. Allerdings würde sich dann für Bundeskanzler Werner Faymann bei der Nachbesetzung die Frage der Frauenquote in der Regierung stellen. Formale Voraussetzung wäre, dass Heinisch-Hosek vor einer Wahl zur Parlamentspräsidentin wieder ein Nationalratsmandat annimmt. Dafür müsste ein SPÖ-Parlamentarier verzichten. Sie hat ihr Mandat nach dem Einzug in die Regierung zurücklegt, es wurde vom Niederösterreicher Hubert Kuzdas übernommen.
(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
![Hinter vorgehaltener Hand wird auch immer wieder der Name von Infrastrukturministerin Doris Bures genannt. Sie gilt als enge Vertraute des Bundeskanzlers. Allerdings wäre auch bei ihr eine Regierungsumbildung notwendig.](https://img.diepresse.com/public/incoming/dxa1du-30E4C08D-C3BB-4556-9724-06768F4AC98B_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/30E4C08D-C3BB-4556-9724-06768F4AC98B_v0_h.jpg)
Hinter vorgehaltener Hand wird auch immer wieder der Name von Infrastrukturministerin Doris Bures genannt. Sie gilt als enge Vertraute des Bundeskanzlers. Allerdings wäre auch bei ihr eine Regierungsumbildung notwendig.
APA/GEORG HOCHMUTH
![Die verstorbene Präsidentin war Vertreterin der SPÖ Oberösterreich. Laut Liste würde der Gewerkschafter Walter Schopf (Bild) das Mandat erhalten, danach würde Sonja Ablinger folgen. Üblicherweise ziehen Abgeordnete ins Nationalratspräsidium ein, die bereits einige Jahre Erfahrung im Hohen Haus gesammelt haben.](https://img.diepresse.com/public/incoming/1zu3yq-schopf_140715566606284.jpg/alternates/FREE_1200/schopf_140715566606284.jpg)
Die verstorbene Präsidentin war Vertreterin der SPÖ Oberösterreich. Laut Liste würde der Gewerkschafter Walter Schopf (Bild) das Mandat erhalten, danach würde Sonja Ablinger folgen. Üblicherweise ziehen Abgeordnete ins Nationalratspräsidium ein, die bereits einige Jahre Erfahrung im Hohen Haus gesammelt haben.
(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
![Kommt eine Frau zum Zug, so werden auch der Kärntnerin Christine Muttonen, die außenpolitische Sprecherin ist, Chancen eingeräumt. Sie wurde von der Kärntner SPÖ schon als ministrabel angesehen.](https://img.diepresse.com/public/incoming/pywb0w-muttonen_1407148885575831.jpg/alternates/FREE_1200/muttonen_1407148885575831.jpg)
Kommt eine Frau zum Zug, so werden auch der Kärntnerin Christine Muttonen, die außenpolitische Sprecherin ist, Chancen eingeräumt. Sie wurde von der Kärntner SPÖ schon als ministrabel angesehen.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
![Als geeignet für das Amt gilt auch Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl aus Wien. Beide Frauen sind seit 1999 im Hohen Haus.](https://img.diepresse.com/public/incoming/578h1w-kuntzl_1407155932402993.jpg/alternates/FREE_1200/kuntzl_1407155932402993.jpg)
Als geeignet für das Amt gilt auch Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl aus Wien. Beide Frauen sind seit 1999 im Hohen Haus.
(c) Die Presse (Clemens Fabry)
![Bei den Männern gibt es in den Reihen der SPÖ einen logischen Anwärter: Ex-Klubchef Josef Cap. Dieser ist mit ÖVP-Bauernbundchef Jakob Auer seit 1983 am längsten im Hohen Haus. Allerdings wurde Cap erst im Vorjahr von Faymann von der Fraktionsspitze abgezogen und mit der Koordinierung des neuen SPÖ-Parteiprogramms betraut.](https://img.diepresse.com/public/incoming/mqb4f1-982A9C95-01DE-4CFC-8653-6B8E29F358DB_140714888467972.jpg/alternates/FREE_1200/982A9C95-01DE-4CFC-8653-6B8E29F358DB_140714888467972.jpg)
Bei den Männern gibt es in den Reihen der SPÖ einen logischen Anwärter: Ex-Klubchef Josef Cap. Dieser ist mit ÖVP-Bauernbundchef Jakob Auer seit 1983 am längsten im Hohen Haus. Allerdings wurde Cap erst im Vorjahr von Faymann von der Fraktionsspitze abgezogen und mit der Koordinierung des neuen SPÖ-Parteiprogramms betraut.
(c) APA (GEORG HOCHMUTH)