Sklaverei, Fidelio und der Wiener Kongress
Was Sie (vielleicht) nicht wissen
Was geschah 1814 mit der Schifffahrt? Ähnelte der Wiener Kongress dem UNO-Sicherheitsrat? Und was hat es mit ''Fidelio'' auf sich? DiePresse.com gibt 11 Antworten.
![Englands Außenpolitik am Wiener Kongress war generell pragmatisch, aber in einem Punkt war sie stur: England verlangte von den anderen europäischen Mächten die Abschaffung des Sklavenhandels. Frankreich, Spanien und Portugal kämpften mit allen Mitteln dagegen, Preußen und Österreich war das Thema "Negerhandel in Afrika" egal. Schließlich machte Englands Vertreter am Kongress, Lord Castlereagh, das Ende des Sklavenhandels zu einem Hauptverhandlungspunkt, drohte mit einem Handelsboykott für Staaten, die sich widersetzten. So kam am 8. Februar 1815 eine Erklärung zustande, im Sinne der "Prinzipien der Humanität und der universellen Moral". Ein nennenswerter Rückgang des Sklavenhandels gelang allerdings erst ab den 1850er Jahren - die betroffenen Staaten hatten auf einer Übergangsfrist bestanden. Die Zahl der in Afrika zwischen 1801 und 1867 verschifften Sklaven wird auf 3,5 Millionen geschätzt, die Gesamtzahl zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert 11 Millionen.](https://img.diepresse.com/public/incoming/f1bnc2-82EC2DF5-7129-49A6-A04C-B4BAD7F83D5D_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/82EC2DF5-7129-49A6-A04C-B4BAD7F83D5D_v0_h.jpg)
Englands Außenpolitik am Wiener Kongress war generell pragmatisch, aber in einem Punkt war sie stur: England verlangte von den anderen europäischen Mächten die Abschaffung des Sklavenhandels. Frankreich, Spanien und Portugal kämpften mit allen Mitteln dagegen, Preußen und Österreich war das Thema "Negerhandel in Afrika" egal. Schließlich machte Englands Vertreter am Kongress, Lord Castlereagh, das Ende des Sklavenhandels zu einem Hauptverhandlungspunkt, drohte mit einem Handelsboykott für Staaten, die sich widersetzten. So kam am 8. Februar 1815 eine Erklärung zustande, im Sinne der "Prinzipien der Humanität und der universellen Moral". Ein nennenswerter Rückgang des Sklavenhandels gelang allerdings erst ab den 1850er Jahren - die betroffenen Staaten hatten auf einer Übergangsfrist bestanden. Die Zahl der in Afrika zwischen 1801 und 1867 verschifften Sklaven wird auf 3,5 Millionen geschätzt, die Gesamtzahl zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert 11 Millionen.
EPA
![Bis zur Niederlage Napoleons in den Befreiungskriegen 1813 war die Schweiz ein französischer Vasallenstaat. Nun waren die Schweizer selbst uneinig über ihre Zukunft, standen am Rande eines Bürgerkriegs. Sollte die Verfassung unitaristisch sein und das alte System der Kantone abgeschafft werden oder föderalistisch mit weit gehender Unabhängigkeit der Kantone? Ständig wurden in Wien im "Komitee für die Eidgenossenschaft" Delegierte empfangen, es gab ein hartes Ringen. Das Ergebnis: Die souveränen Kantone rückten unter Druck enger zusammen, somit wurden am 20. März 1815 die Grenzen proklamiert, die bis heute in etwa die Grenzen der Schweiz geblieben sind. Zugleich wurde die dauernde Neutralität der Schweiz festgelegt, sie erscheint heute als Selbstverständlichkeit, wurde aber 1814/15 durch Diplomatenarbeit hart erarbeitet.](https://img.diepresse.com/public/incoming/8rfb4l-schweiz_1410355632840161.jpg/alternates/FREE_1200/schweiz_1410355632840161.jpg)
Bis zur Niederlage Napoleons in den Befreiungskriegen 1813 war die Schweiz ein französischer Vasallenstaat. Nun waren die Schweizer selbst uneinig über ihre Zukunft, standen am Rande eines Bürgerkriegs. Sollte die Verfassung unitaristisch sein und das alte System der Kantone abgeschafft werden oder föderalistisch mit weit gehender Unabhängigkeit der Kantone? Ständig wurden in Wien im "Komitee für die Eidgenossenschaft" Delegierte empfangen, es gab ein hartes Ringen. Das Ergebnis: Die souveränen Kantone rückten unter Druck enger zusammen, somit wurden am 20. März 1815 die Grenzen proklamiert, die bis heute in etwa die Grenzen der Schweiz geblieben sind. Zugleich wurde die dauernde Neutralität der Schweiz festgelegt, sie erscheint heute als Selbstverständlichkeit, wurde aber 1814/15 durch Diplomatenarbeit hart erarbeitet.
(c) Wikipedia, Marco Zanoli
![Vor wenigen Tagen feierte das junge niederländische Königspaar das 200-Jahr-Jubiläum. Zu verdanken haben sie das (auch) dem Wiener Kongress. Denn die dortigen Politiker wollten Frankreich durch starke Mächte einkreisen. Daher gründete man im Norden das Vereinigte Königreich der Niederlande, eine Zusammenfassung der belgischen und niederländischen Provinzen zu einem Staat mit einem Fürsten aus dem Haus Oranien an der Spitze, der auch das Großherzogtum Luxemburg mitregierte. So entstand ein starker Staat von 65.000 Quadratkilometern und annähernd sechs Millionen Einwohnern, mit mächtigen Bankhäusern, holländischen Häfen und der belgischen Industrie. Frankreich sollte sich nie wieder an die "belgischen Provinzen" wagen. Die Konstellation dauerte aber nur einige Jahrzehnte, 1830 erklärte Belgien seine Unabhängigkeit, 1867 Luxemburg.(Bild: König Willem-Alexander und Königin Maxima der Niederlande)](https://img.diepresse.com/public/incoming/xk6nos-0F58908C-58F8-4A3A-A6BA-F9170F0A86C2_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/0F58908C-58F8-4A3A-A6BA-F9170F0A86C2_v0_h.jpg)
Vor wenigen Tagen feierte das junge niederländische Königspaar das 200-Jahr-Jubiläum. Zu verdanken haben sie das (auch) dem Wiener Kongress. Denn die dortigen Politiker wollten Frankreich durch starke Mächte einkreisen. Daher gründete man im Norden das Vereinigte Königreich der Niederlande, eine Zusammenfassung der belgischen und niederländischen Provinzen zu einem Staat mit einem Fürsten aus dem Haus Oranien an der Spitze, der auch das Großherzogtum Luxemburg mitregierte. So entstand ein starker Staat von 65.000 Quadratkilometern und annähernd sechs Millionen Einwohnern, mit mächtigen Bankhäusern, holländischen Häfen und der belgischen Industrie. Frankreich sollte sich nie wieder an die "belgischen Provinzen" wagen. Die Konstellation dauerte aber nur einige Jahrzehnte, 1830 erklärte Belgien seine Unabhängigkeit, 1867 Luxemburg.(Bild: König Willem-Alexander und Königin Maxima der Niederlande)
APA/EPA/MARCEL VAN HOORN
![Die dritte und endgültige Fassung von Ludwig van Beethovens Oper "Fidelio" wurde am 23. Mai 1814 im Wiener Kärntnertortheater uraufgeführt. Der Komponist konnte damals ein sorgenfreies Leben führen, es gab immer wieder Mäzene, er war der "Superstar" der Wiener Musikszene. Besonders berühmt war seine Kantate "Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria", die den Sieg des britischen Feldherrn über Napoleon verherrlichte. Vergessen war, dass Beethoven einst seine "Eroica" dem französischen "Heroen" gewidmet hatte. Die Oper "Fidelio" thematisiert nun die Befreiung von despotischer Gewalt und staatsbürgerliche Brüderlichkeit. Die Hymne auf Gerechtigkeit, Freiheit und Humanität am Ende der Oper riss die Besucher in Wien stets zu Begeisterungsstürmen hin. Der "glorreiche Augenblick" - damit verband sich auch die Befreiung von der napoleonischen Herrschaft.](https://img.diepresse.com/public/incoming/9jkqr0-6A3E0FD1-0F47-49CE-BFC3-C00215377574_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/6A3E0FD1-0F47-49CE-BFC3-C00215377574_v0_h.jpg)
Die dritte und endgültige Fassung von Ludwig van Beethovens Oper "Fidelio" wurde am 23. Mai 1814 im Wiener Kärntnertortheater uraufgeführt. Der Komponist konnte damals ein sorgenfreies Leben führen, es gab immer wieder Mäzene, er war der "Superstar" der Wiener Musikszene. Besonders berühmt war seine Kantate "Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria", die den Sieg des britischen Feldherrn über Napoleon verherrlichte. Vergessen war, dass Beethoven einst seine "Eroica" dem französischen "Heroen" gewidmet hatte. Die Oper "Fidelio" thematisiert nun die Befreiung von despotischer Gewalt und staatsbürgerliche Brüderlichkeit. Die Hymne auf Gerechtigkeit, Freiheit und Humanität am Ende der Oper riss die Besucher in Wien stets zu Begeisterungsstürmen hin. Der "glorreiche Augenblick" - damit verband sich auch die Befreiung von der napoleonischen Herrschaft.
(c) FABRY Clemens
![Europa besaß damals fünf Supermächte, Österreich, Preußen, England und Russland als Koalition der Sieger über Napoleon, am Wiener Kongress wurde auch der Besiegte Frankreich als Partner in den Kreis der Entscheidungsträger aufgenommen. Eine kluge Vorgehensweise, denn ein Tribunal mit Ausschluss Frankreichs hätte keine stabile Ordnung gebracht. So wie in der UNO der Sicherheitsrat infolge der überschaubaren Zahl der Mitglieder im Krisenfall schneller reagieren kann, waren auch beim Kongress keine Plenarsitzungen vorgesehen. Eine Handvoll pragmatischer Männer, keine Monarchen, sondern die führenden Minister, hatten die Verantwortung für die Neugestaltung Europas. Die Entscheidungen wurden von den Ministern in Separatkonferenzen verhandelt und dann dem allgemeinen Kongress vorgelegt, der sie möglichst ohne lange Diskussionen durchzuwinken hatte.](https://img.diepresse.com/public/incoming/wc3erq-3999191B-9F68-4A11-877C-F3A7E0D7885B_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/3999191B-9F68-4A11-877C-F3A7E0D7885B_v0_h.jpg)
Europa besaß damals fünf Supermächte, Österreich, Preußen, England und Russland als Koalition der Sieger über Napoleon, am Wiener Kongress wurde auch der Besiegte Frankreich als Partner in den Kreis der Entscheidungsträger aufgenommen. Eine kluge Vorgehensweise, denn ein Tribunal mit Ausschluss Frankreichs hätte keine stabile Ordnung gebracht. So wie in der UNO der Sicherheitsrat infolge der überschaubaren Zahl der Mitglieder im Krisenfall schneller reagieren kann, waren auch beim Kongress keine Plenarsitzungen vorgesehen. Eine Handvoll pragmatischer Männer, keine Monarchen, sondern die führenden Minister, hatten die Verantwortung für die Neugestaltung Europas. Die Entscheidungen wurden von den Ministern in Separatkonferenzen verhandelt und dann dem allgemeinen Kongress vorgelegt, der sie möglichst ohne lange Diskussionen durchzuwinken hatte.
EPA
![Eine der erstaunlichsten und langlebigsten Errungenschaften war die Ausarbeitung von Normen zur freien Schifffahrt auf Flüssen. In zwölf Sitzungen wurde dieser wichtige Aspekt des modernen Völkerrechts erarbeitet. Üblicherweise machten im Kriegsfall die Kriegsparteien ihren Teil der Wasserwege für ausländische Transporte dicht, auch für unbeteiligte Dritte. Nun wurde dekretiert, dass der Schiffsverkehr auf allen Wasserwegen in Friedens- und Kriegszeiten frei zu sein hatte. Das erleichterte den Handel, damit auch den Frieden. Vor allem interessant war natürlich der Rhein. Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurde die Bestimmung auf etwa 300 europäische Flüsse und Kanäle ausgedehnt, darunter Elbe und Donau. Der Vorrang transnationaler Kooperation vor egoistischen Interessen spiegelt den guten Geist des Wiener Kongress wider.](https://img.diepresse.com/public/incoming/bsjlbk-5CF97403-CC85-4F1D-88D2-706AD111AA94_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/5CF97403-CC85-4F1D-88D2-706AD111AA94_v0_h.jpg)
Eine der erstaunlichsten und langlebigsten Errungenschaften war die Ausarbeitung von Normen zur freien Schifffahrt auf Flüssen. In zwölf Sitzungen wurde dieser wichtige Aspekt des modernen Völkerrechts erarbeitet. Üblicherweise machten im Kriegsfall die Kriegsparteien ihren Teil der Wasserwege für ausländische Transporte dicht, auch für unbeteiligte Dritte. Nun wurde dekretiert, dass der Schiffsverkehr auf allen Wasserwegen in Friedens- und Kriegszeiten frei zu sein hatte. Das erleichterte den Handel, damit auch den Frieden. Vor allem interessant war natürlich der Rhein. Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurde die Bestimmung auf etwa 300 europäische Flüsse und Kanäle ausgedehnt, darunter Elbe und Donau. Der Vorrang transnationaler Kooperation vor egoistischen Interessen spiegelt den guten Geist des Wiener Kongress wider.
imago/Sascha Ditscher
![Eine eigene Kommission beschäftigte sich mit der "Regelung der diplomatischen Ränge und Vortritte". Die pragmatischen Engländer hielten das für belanglos. Man konnte ja zum Beispiel die Unterzeichnung der Mächte unter Verträge einfach in alphabetischer Reihenfolge vornehmen. Doch es gab Schwierigkeiten, etwa bei der Vielzahl der deutschen Kleinstaaten, z.B. weigerten sich die Vertreter Württembergs (W!) so weit hinter Hannover (H!) zu stehen - und eine Taktik, um bei strittigen Fragen ein Ergebnis zu blockieren. Die Kommission zur Neuregelung baute auf auf den Regeln von 1504(!). Der Papst hatte dort den ersten Rang, dann folgte der Kaiser von Deutschland, der König von Frankreich, der König von Spanien. Wegen Streitigkeiten in der Rangordnung war es in der Vergangenheit bereits zu Faustkämpfen gekommen. Am 19. März 1815 beschloss nun der Kongress, die alphabetische Reihenfolge der Staaten heranzuziehen, und zwar nach dem französischen Alphabet. Österreich (Autriche) steht daher bei der Unterzeichnung der Schlussakte des Wiener Kongress an erster Stelle. Lange waren die Regeln von 1815 Grundlage des diplomatischen Rechts.](https://img.diepresse.com/public/incoming/dkmeys-FE089CC6-FD85-48AA-B8E6-0E9020043BB7_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/FE089CC6-FD85-48AA-B8E6-0E9020043BB7_v0_h.jpg)
Eine eigene Kommission beschäftigte sich mit der "Regelung der diplomatischen Ränge und Vortritte". Die pragmatischen Engländer hielten das für belanglos. Man konnte ja zum Beispiel die Unterzeichnung der Mächte unter Verträge einfach in alphabetischer Reihenfolge vornehmen. Doch es gab Schwierigkeiten, etwa bei der Vielzahl der deutschen Kleinstaaten, z.B. weigerten sich die Vertreter Württembergs (W!) so weit hinter Hannover (H!) zu stehen - und eine Taktik, um bei strittigen Fragen ein Ergebnis zu blockieren. Die Kommission zur Neuregelung baute auf auf den Regeln von 1504(!). Der Papst hatte dort den ersten Rang, dann folgte der Kaiser von Deutschland, der König von Frankreich, der König von Spanien. Wegen Streitigkeiten in der Rangordnung war es in der Vergangenheit bereits zu Faustkämpfen gekommen. Am 19. März 1815 beschloss nun der Kongress, die alphabetische Reihenfolge der Staaten heranzuziehen, und zwar nach dem französischen Alphabet. Österreich (Autriche) steht daher bei der Unterzeichnung der Schlussakte des Wiener Kongress an erster Stelle. Lange waren die Regeln von 1815 Grundlage des diplomatischen Rechts.
APA
![Der große Star des Wiener Musiklebens zur Zeit des Wiener Kongress war Ludwig van Beethoven. Die Vitalität des damaligen Wiener Musiklebens war außerordentlich, im Zeremoniensaal der Hofburg wurden bei einem Konzert am 23. Dezember 1814 zum Geburtstag des russischen Zaren Werke von Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn und eben Beethoven aufgeführt, der damals bereits mit seiner Schwerhörigkeit kämpfend selbst anwesend war. Die Karriere eines anderen begnadeten Wiener Komponisten war erst in den Anfängen: Franz Schubert komponierte bereits wie am Fließband, seine Werke gelangten aber meist nur im kleinen Kreis zur Aufführung. Der erst 17-Jährige brachte im September 1814 seine Messe Nr. 1 F-Dur zur Aufführung, sein Lehrer Antonio Salieri war angetan und so kam es zu einer Aufführung in der Augustinerkirche.](https://img.diepresse.com/public/incoming/8bpa5m-A2EAE3C4-BF24-4800-9165-E1A40F0CF920_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/A2EAE3C4-BF24-4800-9165-E1A40F0CF920_v0_h.jpg)
Der große Star des Wiener Musiklebens zur Zeit des Wiener Kongress war Ludwig van Beethoven. Die Vitalität des damaligen Wiener Musiklebens war außerordentlich, im Zeremoniensaal der Hofburg wurden bei einem Konzert am 23. Dezember 1814 zum Geburtstag des russischen Zaren Werke von Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn und eben Beethoven aufgeführt, der damals bereits mit seiner Schwerhörigkeit kämpfend selbst anwesend war. Die Karriere eines anderen begnadeten Wiener Komponisten war erst in den Anfängen: Franz Schubert komponierte bereits wie am Fließband, seine Werke gelangten aber meist nur im kleinen Kreis zur Aufführung. Der erst 17-Jährige brachte im September 1814 seine Messe Nr. 1 F-Dur zur Aufführung, sein Lehrer Antonio Salieri war angetan und so kam es zu einer Aufführung in der Augustinerkirche.
(c) Fabry Clemens
![Viele Verhandlungspunkte betrafen auch das Osmanische Reich, es war aber nur durch einen untergeordneten Geschäftsträger vertreten, einen griechischen Diplomaten im Dienste des Sultans. Die Hohe Pforte hatte keinen offiziellen Repräsentanten entsandt, sodass Neuigkeiten aus Wien kaum oder verspätet weitergeleitet wurden. England bedauerte das, stellte doch die Türkei, "wie barbarisch sie auch sein mochte", im System Europas ein notwendiges Element dar. Metternich sah im Osmanischen Reich eine Ordnungsmacht, die auch der von ihm initiierten europäischen Balance dienlich sein konnte. Doch den meisten Kongressteilnehmern war die Orientfrage herzlich egal, so fand das Osmanische Reich in der Schlussakte kaum Erwähnung. Immerhin gibt es die Unterschrift des osmanischen Sultans. Niemand hat die späteren Krisen wegen Orientfragen vorhergesehen, eine Unvollkommenheit des Wiener Vertragswerkes.(Bild: Sultan Mahmud II.)](https://img.diepresse.com/public/incoming/fxa2v7-Unbenannt-4_1410356602528558.jpg/alternates/FREE_1200/Unbenannt-4_1410356602528558.jpg)
Viele Verhandlungspunkte betrafen auch das Osmanische Reich, es war aber nur durch einen untergeordneten Geschäftsträger vertreten, einen griechischen Diplomaten im Dienste des Sultans. Die Hohe Pforte hatte keinen offiziellen Repräsentanten entsandt, sodass Neuigkeiten aus Wien kaum oder verspätet weitergeleitet wurden. England bedauerte das, stellte doch die Türkei, "wie barbarisch sie auch sein mochte", im System Europas ein notwendiges Element dar. Metternich sah im Osmanischen Reich eine Ordnungsmacht, die auch der von ihm initiierten europäischen Balance dienlich sein konnte. Doch den meisten Kongressteilnehmern war die Orientfrage herzlich egal, so fand das Osmanische Reich in der Schlussakte kaum Erwähnung. Immerhin gibt es die Unterschrift des osmanischen Sultans. Niemand hat die späteren Krisen wegen Orientfragen vorhergesehen, eine Unvollkommenheit des Wiener Vertragswerkes.(Bild: Sultan Mahmud II.)
![In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde im 16. Wiener Gemeindebezirk, Ottakring, bei der Sandleitengasse ein 61.000 Quadratmeter großes Grüngelände errichtet: der Kongresspark. Er sollte durch seinen Namen an den Wiener Kongress erinnern und entwickelte sich zusammen mit dem Kongressbad - von den Wienern liebevoll "Konge" genannt -, zu einem wichtigen Erholungszentrum.Ursprünglich war das Gelände eine typische Wiener "G'stätten", also ungepflegtes Grünland, eine Rodung und die Sanierung einer alten Mülldeponie war nötig. Am Eingangstor zum Kongresspark findet sich die Plastik "Die Unbesiegbaren" von 1928, leider existiert keine Reminiszenz an die Veranstaltung, die dem Erholungsgebiet den Namen gegeben hat.](https://img.diepresse.com/public/incoming/u6vm5l-6A4ECD39-8F0A-4D96-A70F-73F59BFCB237_v0_h.jpg/alternates/FREE_1200/6A4ECD39-8F0A-4D96-A70F-73F59BFCB237_v0_h.jpg)
In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde im 16. Wiener Gemeindebezirk, Ottakring, bei der Sandleitengasse ein 61.000 Quadratmeter großes Grüngelände errichtet: der Kongresspark. Er sollte durch seinen Namen an den Wiener Kongress erinnern und entwickelte sich zusammen mit dem Kongressbad - von den Wienern liebevoll "Konge" genannt -, zu einem wichtigen Erholungszentrum.Ursprünglich war das Gelände eine typische Wiener "G'stätten", also ungepflegtes Grünland, eine Rodung und die Sanierung einer alten Mülldeponie war nötig. Am Eingangstor zum Kongresspark findet sich die Plastik "Die Unbesiegbaren" von 1928, leider existiert keine Reminiszenz an die Veranstaltung, die dem Erholungsgebiet den Namen gegeben hat.
(c) Fabry Clemens
![Der Wiener Kongress zog nicht nur Monarchen, Minister und Diplomaten an, sondern auch zehntausende Zaungäste, die mit dem Kongressgeschehen gar nichts zu tun hatten. Unter ihnen war der rührige Erfinder Karl Freiherr von Drais, der hier seine "Laufmaschine" vorstellte, ein Vorläufer des Fahrrads, später auch Draisine genannt. Die Wiener waren über die Erfindung mehr als erstaunt, einen Wagen, vor dem keine Pferde gespannt waren, so schnell dahinfahren zu sehen, war denn doch eine Sensation. Der Hintergedanke war: Die Haferpreise waren gestiegen, die Einsparung von Zugpferden sollte die Transporte billiger machen. Das leuchtete freilich den meisten nicht recht ein, und so erntete Drais - Erfinderschicksal! - nicht nur Bewunderung und Staunen, sondern auch viel Spott und Hohnlachen.](https://img.diepresse.com/public/incoming/ghugrr-Unbenannt-5_141035688723347.jpg/alternates/FREE_1200/Unbenannt-5_141035688723347.jpg)
Der Wiener Kongress zog nicht nur Monarchen, Minister und Diplomaten an, sondern auch zehntausende Zaungäste, die mit dem Kongressgeschehen gar nichts zu tun hatten. Unter ihnen war der rührige Erfinder Karl Freiherr von Drais, der hier seine "Laufmaschine" vorstellte, ein Vorläufer des Fahrrads, später auch Draisine genannt. Die Wiener waren über die Erfindung mehr als erstaunt, einen Wagen, vor dem keine Pferde gespannt waren, so schnell dahinfahren zu sehen, war denn doch eine Sensation. Der Hintergedanke war: Die Haferpreise waren gestiegen, die Einsparung von Zugpferden sollte die Transporte billiger machen. Das leuchtete freilich den meisten nicht recht ein, und so erntete Drais - Erfinderschicksal! - nicht nur Bewunderung und Staunen, sondern auch viel Spott und Hohnlachen.
(c) Wikipedia, Oktaeder