Ukraine-Krise: Mitterlehner verweist auf volle Gasspeicher

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Ein Ausfall der Gaslieferungen über die Ukraine wäre verkraftbar, ein Problem gäbe allerdings, wenn Russland die Gaslieferungen gänzlich stoppt.

Im Rahmen der Ukraine-Krise gibt es immer wieder Zweifel an der Gasversorgung Europas. Österreich ist aber auf der sicheren Seite, beruhigte heute im "Morgenjournal". Wirtschaftsminister und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Die Speicher seien so gut wie voll. "Nachdem sich die Krise ja seit mehreren Wochen abzeichnet, haben wir rechtzeitig reagieren können" hob Mitterlehner hervor.

Sollten allerdings tatsächlich alle Gaslieferungen aus Russland zum Erliegen kommen, dann wäre der Polster nicht mehr ganz so dick, denn dann müsste man auch auf die Lage in Nachbarländern mit weniger Speicherkapazität Rücksicht nehmen, erinnerte Mitterlehner im ORF-Radio.

Ende August hatte schon E-Control-Vorstand Walter Boltz darauf hingewiesen, dass die Gasspeicher schon jetzt voll seien. Sollten nur die Gaslieferungen über die Ukraine ausfallen, wären die Effekte minimal, und es wären praktisch für keine Kunden in Österreich Versorgungsausfälle zu befürchten, denn über die Ukraine würden nur noch 50 bis 60 Prozent der russischen Gaslieferungen nach Europa erfolgen. Im Krisenfall könnte mehr über die Nord Stream/Opal-Schiene via Ostdeutschland und Tschechien transportiert werden. Zudem würden in Österreich nur rund 56 Prozent des Gasaufkommens durch Russland gedeckt.

(APA)

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