Hosentaschen für Mitarbeiter

Arbeitsrecht. Den Angestellten der Sporthandelskette Sports Direct soll es nun doch erlaubt sein, Hosen mit Taschen zu tragen.

Wien. In der Auseinandersetzung zwischen dem österreichischen Zentralbetriebsrat von Sports Direct (ehemals Sport Eybl/Sports Experte) und dem Management ist es zu einem ersten Einlenken der Österreich-Geschäftsführung gekommen. Die Firmenleitung hat nach Angaben des Betriebsrates zugestimmt, dass Mitarbeiter auch in Zukunft Hosen mit Taschen tragen dürfen.

Der neue britische Eigentümer der Handelskette hatte vor rund zwei Wochen für viel Wirbel gesorgt. Die Briten wollten Managerhosen und Mitarbeiterhosen einführen, mit dem Unterschied, dass Hosen für Manager Taschen haben dürfen, Hosen für Mitarbeiter nicht. Der Betriebsrat zeigte sich empört: Verkaufsmitarbeiter würden von der Konzernleitung unter den Generalverdacht gestellt zu stehlen. Laut Betriebsrat dürfte dieses Thema jetzt ausgestanden sein: Die Verpflichtung, taschenlose Hosen zu tragen, kommt nun doch nicht. Für die Beschäftigten werden Polo-Shirts und Sweater zur Verfügung gestellt, wobei sie selbst entscheiden dürfen, ob sie die Dienstbekleidung tragen wollen oder nicht. Außerdem sei von der Geschäftsführung zugesichert worden, dass es keine Taschenkontrollen geben wird.

Sozialpläne weiterhin unsicher

Offen ist weiter die Frage, ob es für die Beschäftigten Sozialpläne geben wird. Sports Direct hat im Vorjahr zwei Filialen zugesperrt, auch heuer sollen zwei Standorte schließen. Die betroffenen Mitarbeiter der Filialen werden zwar nicht gekündigt, jedoch auf andere Standorte aufgeteilt, womit Verschlechterungen einhergehen können. Dafür fordert der Betriebsrat Sozialpläne. Sports Direct hält dem entgegen, dass niemand gekündigt werden soll und Sozialpläne daher nicht notwendig seien. Weiter im Unklaren bleibt auch die geplante wirtschaftliche Strategie von Sports Direct in Österreich. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2014)

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