Das völlig veraltete Betriebssystem ist noch immer im Einsatz. Firmen, die nicht umsteigen, gefährden auch ihre Partner, warnt ein Experte.
Nach 13 Jahren ist Schluss: Microsoft stellt den Support für Windows XP ein. Ab 8. April werden keine Schwachstellen mehr behoben und keine Sicherheitslecks geflickt. Während ein Drittel aller PC-Nutzer jetzt ein Upgrade auf ein aktuelleres System herunterladen sollte, bietet DiePresse.com zur Überbrückung einen amüsanten Rückblick auf erstaunliche, überraschende und schräge Fakten zu dem Windows-Urgestein. (c) REUTERS (� Issei Kato / Reuters)
Aktion "gold code": Am 24. August 2001, zwei Monate vor dem Marktstart, überreichte Bill Gates Windows XP persönlich an die engsten Hardware-Partner. Der symbolische Akt wurde mit goldenen Aktenkoffern inszeniert. Die Vertreter wurden mit ihren XP-Koffern von Hubschraubern abgeholt. (c) � Jeff Christensen / Reuters
Windows XP gab es auch für Tablets. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Die ersten Windows-Tablets brachten mehr als ein Kilogramm auf die Waage. (c) � Reuters Photographer / Reuter
Vor 13 Jahren waren Betriebssysteme noch richtig teuer: 200 Dollar kostete die Standard-Version von XP. XP Professional kostete sogar rund 300 Dollar. Windows 8 ist derzeit ab rund 80 Euro erhältlich. (c) REUTERS (� Toshiyuki Aizawa / Reuters)
Das Standard-Hintergrundbild von Windows XP zeigt einen Weinhügel im kalifornischen Sonoma County, der 1996 wegen einer Pflanzenseuche mit Gras bedeckt war. Der Fotograf Charles O'Rear betont, dass das Bild für Windows XP nicht bearbeitet wurde. Die deutsche Bezteichnung für das Bild ist "Grüne Idylle" (engl. "Bliss"). (c) � Jeff Christensen / Reuters
Nach dem Support-Ende von Windows XP am 8. April 2014 ist das System besonders unsicher - trotzdem laufen weltweit nach wie vor zahllose Bankomaten mit XP. (c) REUTERS (� Suzanne Plunkett / Reuters)
Die Wettbewerbshüter der EU sorgten 2005 dafür, dass Microsoft Windows XP in Europa nur ohne vorinstallierten Windows Media Player liefern durfte. Microsoft musste eine Strafe von 497 Mio. Euro bezahlen. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Windows XP war das erste Betriebssystem, das WLAN unterstützte. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Die Entwicklung von Windows XP startete bereits 15 Jahre vor dem Marktstart 2001, somit ist das System eigentlich sogar 28 Jahre alt. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Vor 2010 konnte Windows XP nur auch Computern mit weniger als zwei Terabyte Speicher installiert werden. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Die letzten Wochen vor der Fertigstellung von Windows XP waren für Chefentwickler Jack Mayo besonders hart. Nicht nur, weil viel zu tun war. Er musste aufgrund eines Versprechens Mehlwürmer essen - einen echten "Bug" (Käfer) für 250 digitale "Bugs" (Programmierfehler), die sein Team entfernte. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Zum Verkaufsstart wickelten alle HotDog-Verkäufer in New York Essen in Windows-XP-Servietten. (c) REUTERS (� Jeff Christensen / Reuters)
Um Windows XP vor dem Start ausgiebig testen zu können, wurden 1000 CDs mit dem neuen Betriebssystem beschrieben. Dazu setzte Microsoft auf vier CD-Brenner, die jeweils 32 Disks auf einmal brennen konnten und zwar alle 12 Minuten. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Der Musiker Sting gab zum Launch in New York ein Open-Air-Konzert - der Eintritt war frei (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
David Byrne lieferte mit "Like Humans Do" eine Art Soundtrack für Windows XP. Beim ersten Start des neuen Media Players wurde das Lied automatisch abgespielt. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
XP war das erste Windows, das nicht auf Disketten ausgeliefert wurde. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter)
Microsoft stellte die Auslieferung von Windows XP eigentlich schon 2008 ein. Eine Ausnahme galt für Netbooks bis 2010. XP war noch Jahre nach dem Verkaufsstopp das beliebteste Windows-System. (c) REUTERS (� Mike Blake / Reuters)
In der günstigen "Windows XP Starter Edition" konnten maximal drei Programme gleichzeitig laufen. (c) � STR New / Reuters
18 Schräge Fakten zum Abschied
Microsofts betagtes Betriebssystem Windows XP ist ein halbes Jahr nach dem Ende des Supports noch immer im Einsatz. Den Messungen der Analysefirma Statcounter zufolge lief das System im September in Deutschland auf 6,89 Prozent der genutzten Rechner.
Vor allem in Unternehmen finden Experten die Nutzung besorgniserregend. "Windows XP auf vernetzten Firmenrechnern ist eine tickende Zeitbombe", sagte Axel Oppermann, Analyst des Beratungshauses Avispador. Wer das System einsetze, handle "grob fahrlässig" und gefährde nicht nur sein eigenes Unternehmen, sondern auch die seiner Partner. "Es ist nicht die Frage, ob, sondern wann die IT gehackt werden wird."
Microsoft hatte den Support für das 13 Jahre alte Betriebssystem am 8. April nach langer Vorlaufphase eingestellt. Zu dem Zeitpunkt hatten laut Statcounter noch immer 10,42 Prozent der Nutzer in Deutschland das System im Einsatz. Nur in Ausnahmefällen hatte Microsoft einigen Geschäftskunden noch weitere Unterstützung gewährt. Mit dem Wegfall des Supports werden auch Sicherheitslücken nicht mehr gestopft. Kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet Microsoft mit Hilfe eines Partnernetzwerks Unterstützung beim Umstieg an