Der russische Ministerpräsident Medwedjew erklärte, die Ostukraine wolle nicht einen einheitlichen Staat. Diese Woche treffen sich Merkel und Putin.
Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew betonte, die Ukrainer sollten - etwa bei der Parlamentswahl am 26. Oktober - selbst über ihr Schicksal entscheiden. Allerdings erscheine ihm der Weg zu einem unitären Staat als Sackgasse. Der russisch geprägte Osten der Ex-Sowjetrepublik mache deutlich, dass er dies nicht wolle. Scharf kritisierte der frühere russische Präsident die prowestliche Führung in Kiew. "Die Ukraine befindet sich am Rande des Kollapses. Sie bezahlt weder (russisches) Gas, noch für sonst etwas."
Vorwürfe aus Ex-Sowjetrepubliken, Russland wolle mit außenpolitischem Druck "die UdSSR wiederherstellen", wies Medwedew zurück. "Es ist unmöglich, etwas zu reproduzieren, das verloren gegangen ist", sagte der russische Premier. Die Welt habe sich geändert, die Sowjetunion sei zerfallen. "Der Weg in die Vergangenheit existiert nicht."
Treffen in Mailand
Kremlchef Wladimir Putin wird sich an diesem Donnerstag mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel zu einem bilateralen Gespräch in Mailand treffen. Die Verhandlungen finden am Rande des asiatisch-europäischen Gipfels (ASEM) statt, wie Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge in Moskau mitteilte. Es wird wohl um die Ukraine-Krise gehen.
Putin und Merkel hatten sich zuletzt im Juli am Rande des Fußball-WM-Finales in Rio de Janeiro in Brasilien getroffen. Seitdem hatten sie mehrere Telefongespräche zur Beilegung der Krise geführt. Der russische Präsident will in Mailand auch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko verhandeln.
(APA/DPA)