Der Verkaufsprozess bei der kriselnden Baumarktkette soll in vollem Gang sein. Verbindliche Kaufangebote müssen bis 18. Dezember vorliegen.
Frisches Geld braucht die Heimwerkerkette ebenso wenig wie einen Investor, sagte der amtierende Baumax-Vorstandschef Michael Hürter im April in einem APA-Interview. Damals saß Hürter gerade einen Monat auf dem Chefsessel. Zwischenzeitlich ist viel Wasser die Donau hintergeflossen, Christie's London versteigerte für 59 Millionen Euro 44 Werke aus der Kollektion des Baumax-Gründers Karlheinz Essl, neue Vertriebskonzepte wie an einem Standort bei Tulln/NÖ bei laufendem Betrieb wurden präsentiert. Auch als bekannt wurde, dass schon am 25. April eine Verkaufsvollmacht an die Banken erteilt worden war, blieb Hürter hart: "Die bauMax-Gruppe stand und steht nicht zum Verkauf."
Nun soll bei der angeschlagenen Baumarktkette jedoch der Verkaufsprozess für die Kernländer Österreich, Tschechien und die Slowakei in vollem Gang sein, initiiert von den Banken, berichtet das Nachrichtenmagazin "News" in seiner aktuellen Ausgabe. Bereits vor zwei Wochen sickerte durch, dass Deutschlands größte Baumarktkette Obi Gespräche mit den Gläubigerbanken führt.
Internationale Bewerber
Laut Magazin müssen bis 18. Dezember 12 Uhr mittags verbindliche Kaufangebote der Interessenten vorliegen. Unverbindliche Angebote waren Ende November abgegeben worden. Neben Obi sollen auch der britische Baumarktkonzern Kingfisher und die französische Handelsgruppe Adeo Interesse bekundet haben. Ausgeschrieben sei der Verkauf der operativen Gesellschaft (OpCo), also das Baumarktgeschäft an sich. Ebenso sei es möglich, nur für die vermieteten Immobilien zu bieten (PropCo), beruft sich "News" auf die Verkaufsunterlagen der italienischen Investmentbank Mediobanca.
Baumax, Österreichs größtes Bauhaus, muss bald eine Lösung für die angespannte finanzielle Situtation finden. Etwa 600 Mio. Euro Schulden plagen den österreichischen Marktführer im DIY-Bereich. DIY (Do it Yourself) bedeutet so viel wie "Mach es doch selbst". Landläufig vesteht man darunter die Branche der Baumärkte, die sich auf Materialien für Heimwerker spezialisiert hat. DiePresse.com zeigt die europäische Platzhirsche auf diesem Sektor. (c) imago/Roland M�hlanger (imago stock&people)
Das Unternehmen mit Sitz in Klosterneuburg wurde 1976 gegründet. 2012 erzielte Baumax in neun Ländern einen Umsatz von etwa 1,4 Mrd. Euro. Die Firma ist untrennbar mit Karl Heinz Essl, dem Gründer verbunden, der mit seiner ansehnlichen Kunstsammlung die gröbsten finanziellen Probleme von Baumax stopfen wollte. (c) Baumax
Nur drei Jahre später wurde Homebase als Sainsbury's Homebase gegründet. Das britische Unternehmen, das auch Wohnungseinrichtungen anbietet, machte 2011 mit 342 Geschäften einen Umsatz von 2,0 Mrd. Euro. (c) Homebase
Mit rund 360 Märkten, 14.400 Beschäftigten und einem Bruttoumsatz von rund 2,4 Milliarden Euro zählt toom zu den Keyplayern der deutschen Baumarktbranche. Das Unternehmen gehört zur Rewe Group. (c) Toom
Bricomarche, eine Tochter der ITM-Gruppe, wurde 1989 in Frankreich gegründet. Heute hat das Unternehmen Filialen in neun Ländern und machte 2012 im Heimwerkerbereich einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro.
Deutschlands drittgrößter Baumarkt ist auch seit 1996 in Österreich vertreten. Auf 1,6 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche in 140 Geschäften konnte Hornbach 3,0 Millirden Euro umsetzen. APA
Der finnische Konzern kann sich unter den Top Ten in Europa platzieren. K-rautkesko, K-rauta, Oma und Byggmakker sind die Namen der Firmen, die 2011 in 370 Geschäften mehr als 3,5 Milliarden Euro Umsatz einfuhren.
Das Unternehmen wurde 1960 nach US-amerikanischem Vorbild gegründet: ein Geschäft mit Werkzeug und Baustoffen unter einem Dach. 17.000 Mitarbeiter von Bauhaus erzielen einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro. Hierzulande ist das deutsche Unternehmen bereits seit 42 Jahren verteten. (c) wodicka@bilderbox.obfuscationcom
Obi ist Marktführer in Deutschland und europaweit die Nummer drei. Das 1970 gegründete Unternehmen gehört zu über 74 Prozent zur Tengelmann-Gruppe. Obi ist in 13 europäischen Ländern, darunter auch in Österreich vertreten und beschäftigt über 43.000 Mitarbeiter. 6,9 Milliarden betrugt der Umsatz im Jahr 2012. (c) Obi
Mehrere Vertriebslinien wie Bricocenter, Bricoman, DomPro oder Leroy Merlin machen die Gruppe auf dem Baumarktsektor zur europäischen Nummer zwei. Die größte Firma, Leroy Merlin wurde vor 81 Jahren in Frankreich gegründet und erzielte 2010 einen Umsatz von über 10,8 Mrd. Euro. Bäumärkte der Gruppe gibt es mittlerweile in elf Ländern. (c) REUTERS (� Peter Andrews / Reuters)
Die Briten sind mit verschiedenen Firmen in neun Ländern vertreten und erzielen dort einen Umsatz von 13,4 Milliarden Euro. Die bekanntesten Namen sind B&Q, Brico Depot, Castorama oder Depofix. Das Unternehmen hat in 1124 Outlets eine Gesamtverkaufsverfläche von 5,8 Millionen Quadratmeter. Erst kürzlich trennte sich Kingfisher für 233,4 Mio. Euro von seinem 21,2 Prozent-Anteil bei Hornbach. Bloomberg
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In einem aktuellen Statement lässt bauMax-Sprecherin Monika Voglgruber laut "News" folgendes ausrichten: "Der bauMax-Vorstand kann zu den Gerüchten möglicher Verkaufsoptionen keine Stellung nehmen, weil dies den Eigentümern obliegt. Aus der Sicht von bauMax wird an der Restrukturierung weitergearbeitet, um diese bis 2016 erfolgreich umzusetzen", bekräftigte Voglgruber.
Die Sanierung soll in den Ländern Österreich (65 Standorte), Tschechien (24) und der Slowakei (14) greifen. Die Marke bauMax könnte daher sogar erhalten bleiben, schreibt "News". Auch wenn die Gläubigerbanken der Kette nun den Ausverkauf starten, dürften sie nicht ungeschoren davonkommen. Das "Worst-Case"-Szenario der Banken wäre ein Verlust von bis zu 400 Mio. Euro, so "News". Realistisch sei eine Gesamtabschreibung von 250 bis 270 Mio. Euro.