AUA: Ticketpreise steigen trotz Ölpreisverfall

APA/ROBERT JAEGER
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Die sinkenden Ölpreise können die Airlines nicht eins zu eins weitergeben, weil sie Kerosin lange im Voraus kaufen, so AUA-Sprecher Thier.

Seit Ende Juni hat sich Öl um mehr als 40 Prozent verbilligt, die Tankrechnungen der Airlines werden daher 2015 sinken, prognostiziert der Branchenverband IATA. Die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) denkt aber nicht daran, die Ticketpreise zu senken. "Die Preise werden nur weniger stark steigen als von uns erwartet", sagte Pressesprecher Peter Thier am Mittwoch zur APA.

Einen eigenen Kerosinzuschlag gibt es im Lufthansa-Konzern nicht mehr, stattdessen hebt man einen allgemeinen Zuschlag namens "international surcharge" ein, der Steuern, Gebühren und Treibstoffkosten abdecken soll. Die sinkenden Ölpreise können die Fluggesellschaften nicht eins zu eins an ihre Kunden weitergeben, weil sie Kerosin lange im Voraus kaufen, um sich so gegen Preisschwankungen abzusichern. Das sei auch bei der AUA der Fall, so Thier.

Höherer Gewinn als erwartet

Der Ölpreisverfall verhilft der Luftfahrtbranche heuer zu einem überraschend hohen Überschuss von voraussichtlich 19,9 Mrd. Dollar (16 Mrd. Euro), erklärte der internationale Airline-Verband Iata in Genf. Bisher hatte er mit einem Anstieg auf 18 Mrd. Dollar gerechnet. Für das kommende Jahr erwartet die IATA sogar einen Nettogewinn von insgesamt 25 Mrd. Dollar. "Die Aussichten für die Branche verbessern sich", erklärte IATA-Chef Tony Tyler. Dazu trage neben dem gesunkenen Ölpreis auch die Erholung der Weltkonjunktur bei.

Seit Ende Juni hat sich Öl wegen eines weltweiten Überangebotes um mehr als 40 Prozent verbilligt. Das macht sich auch bei Kerosin bemerkbar: Die Tankrechnung der Branche soll laut IATA im kommenden Jahr auf 192 Mrd. Dollar von voraussichtlich 204 Mrd. Dollar 2014 sinken.

(APA)

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