Bei der ersten Demonstration des Leipziger Ablegers der Islamkritiker waren tausende Polizisten im Einsatz.
Im Zuge des ersten Pegida-Marschs durch Leipzig gibt es interne Unstimmigkeiten – Pegida-Sprecherin Katrin Oertel drohte der Leipziger Legida am Mittwoch sogar mit einer Unterlassungsklage. Sie bedaure, dass die Organisatoren von Legida bis heute "keine klare Erklärung abgaben, dass sie den Forderungskatalog von Pegida Dresden übernehmen", so Oertel in derselben Aussendung, in der die Bewegung den Rücktritt von Pegida-Chef Lutz Bachmann bekannt gab. "Alles, was heute Abend in Leipzig gesagt und gefordert wird, ist nicht mit uns abgesprochen. Das kann sich für die einheitliche Wahrnehmung unserer Bewegung als kontraproduktiv erweisen." Man prüfe daher eine Unterlassungsklage.
Begleitet von heftigen Gegenprotesten versammelten sich am Mittwochabend mehrere tausend Anhänger des Leipziger Pegida-Ablegers Legida. Viele Teilnehmer der Kundgebung mussten von der Polizei einzeln oder in kleinen Gruppen durch die Menge der Gegendemonstranten zum Versammlungsort geleitet werden. Zwischen beiden Seiten kam es zudem zu kleineren Handgemengen. Insgesamt waren 19 Gegendemonstrationen und Mahnwachen in Leipzig angemeldet. Die Stadt erlebte einen der größten Polizeieinsätze seit der Wende. Die Polizei plante den Einsatz von bis zu 4400 Beamten.
Zulauf geringer als erhofft
Der Zulauf zur Demo blieb deutlich geringer als von den Initiatoren erhofft. Zur Auftaktkundgebung auf dem zentralen Augustusplatz hatten sich nach Angaben von dpa-Reportern knapp 10.000 Menschen dort versammelt. "Die Zahl 40.000 können wir streichen", sagte ein Polizist im Einsatz mit Blick auf die von Legida angemeldete Teilnehmerzahl.
Vor den Demonstrationen verübten Unbekannte auf die Bahnstrecke zwischen Dresden und Leipzig zwei Brandanschläge, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte. Der Deutschen Bahn zufolge musste der Fernverkehr nach Leipzig weiträumig umgeleitet werden. Nach der Absage der Pegida-Kundgebung am Montag in Dresden wurde erwartet, dass sich zahlreiche Islamkritiker auf den Weg zu der Kundgebung in Leipzig machen wollten.
(APA/dpa/red.)