Der designierte Uni-Linz-Rektor Meinhard Lukas beriet bei Eurofighter-Verträgen und Finanzskandalen.
Linz. Einen Wesenszug, den er auch als künftiger Uni-Chef braucht, hat Meinhard Lukas: eine gewisse Frustrationstoleranz. Die sei als juristischer Troubleshooter im Salzburger Finanzskandal nötig, meinte er damals. Notfalls haut er aber auch auf den Tisch: Den Job als Berater im Rechtsstreit um die Swap-Geschäfte der Stadt Linz quittierte er. Begründung: Die Politiker seien beratungsresistent.
Klar ist: Der Linzer Jus-Dekan, der am Montag zum Rektor seiner Uni gewählt wurde, scheut politisch brisante Themen nicht. In der Eurofighter-Causa erstellte der 44-jährige Zivilrechtler ein Gutachten für EADS. Und dass Linz jetzt seine Med-Fakultät hat, ist auch sein Verdienst als Projektleiter.
Mit Oktober tritt Lukas nun die Nachfolge von Rektor Richard Hagelauer an. Er sieht, dass einiges zu tun ist: Die Uni soll sichtbarer werden, die Lehre besser. Manche Angebote könnten eingestampft, die Eingangsphase soll verschärft werden. An das Personal appellierte er sodann vorsorglich: „Es braucht große Veränderungsbereitschaft.“ (beba/APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2015)