Erste Hilfsgüter haben bereits die südjemenitische Stadt Aden erreicht. Helfer berichten von einer "Geisterstadt". Ob es auch eine vorübergehende Waffenruhe gibt, ist unklar.
Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) hat von der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition die Erlaubnis für einen Hilfseinsatz im Jemen erhalten. Das erklärte IKRK-Sprecherin Sitara Jabeen am Sonntagabend im Schweizer Genf. Ob es auch eine vom IKRK geforderte 24-stündige Waffenruhe gibt, ist noch unklar. Der UN-Sicherheitsrat will darüber heute entscheiden.
Eine erste Lieferung von medizinischem Bedarf ist am Montag bereits in Krankenhäusern der südjemenitischen Stadt Aden angekommen. "Aden ist eine Geisterstadt", schrieb der Leiter der IKRK-Operationen in Nahost, Robert Mardin, auf Twitter. "Die Einwohner sind nirgendwo zu sehen und das Ausmaß der Zerstörung der Stadt wird immer offensichtlicher.
Das Rote Kreuz hatte am Sonntag angekündigt, zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern in den Jemen zu entsenden. Eines der Flugzeuge solle Medikamente und medizinische Geräte, das andere medizinisches Personal transportieren.
Russland schloss sich Forderung an
Um den Vormarsch der schiitischen Houthi-Rebellen zu stoppen, fliegt Saudi-Arabien und seine Verbündeten seit rund zwei Wochen Luftangriffe im Jemen. Ziel ist es, die Rückkehr des demokratisch gewählten Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi und der Regierung zu ermöglichen.
Das Rote Kreuz fordert bereits seit mehreren Tagen eine 24-stündige Waffenruhe, um Verletzte versorgen zu können. In der Nacht auf Sonntag schloss sich auch Russland dieser Forderung an und brachte einen entsprechenden Resolutionsentwurf im UN-Sicherheitsrat ein. Eine Entscheidung des höchsten UN-Gremiums steht aber noch aus.
Neue Gefechte in Aden
Am Montag lieferten sich Houthi-Rebellen und Hadi-Unterstützer in Aden unterdessen erneut Gefechte. In den Vororten seien Explosionen zu hören, berichteten Einwohner. Ein ausländisches Kriegsschiff habe Houthi-Positionen beschossen. Seit mehreren Tagen toben Straßenkämpfe in der Stadt, der letzten Machtbastion Hadis.
(APA/Reuters)