Die Wohnung als sicherer Hafen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Nachfrage nach Wohnungen als Anlagevariante steigt. Die Preise bleiben aber stabil, auch für die kommenden Monate erwarten Experten keinen Anstieg.

„Die Schockstarre löst sich“, sagt Immobilienfachmann Alexander Neuhuber, Geschäftsführer der Magan-Gruppe über das  aktuelle Investmentverhalten. Angesteuert werden von den meis-ten Anlegern sichere Häfen: Gold oder Immobilien, speziell Anlagewohnungen. Auch andere Experten orten eine starke Tendenz hin zu Sachwerten: So sieht die CPB Immobilientreuhand eine große Nachfrage nach Vorsorge- und zur Vermietung bestimmte Eigentumswohnungen. Und bei der Wiener Privatbank SE schätzt man derartige Investments in guten Wiener Lagen als erfolgversprechend ein. „Der Wohnimmobilienmarkt in der Bundeshauptstadt hat die Preisrallye der letzten Jahre nicht mitgemacht. Wir sehen keine Gefahr für einen Absturz, sondern eine stabile Entwicklung“, sagt der Geschäftsführende Direktor Helmut Hardt.
Laut CPB Immobilientreuhand sind die Preise derzeit stabil. Im Durchschnitt seien sie im Jahresvergleich in Wien zwar um fünf Prozent gefallen, seit dem Tiefpunkt im Herbst 2008 hätten sie sich aber stabilisiert.
Wohnung im Vordergrund
Neuhuber warnt potenzielle Anleger davor, reine Angstkäufe zu tätigen oder lediglich die steuerlichen Vorteile zu sehen, „denn die Wohnung selbst sollte als wesentlichster Faktor im Vordergrund stehen. Sie muss gefallen – und sich rechnen.“
Womit Anleger in Sachen Ertrag rechnen können: „Mit vier bis sechs Prozent Rendite“, berichtet Harald Diethard, im Vorstand der CPI Immobiliengruppe tätig. Auch er bemerkt eine sehr starke Nachfrage nach Anlagewohnungen. In der Regel finanzierten seiner Erfahrung nach die Käufer die Immobilien nun mit 40 bis 50 Prozent Eigenmitteln, den Rest durch Kredite.
„Das Kapital gegen eine – befürchtete – Inflation absichern“ ist ein für Michael Pisecky, Geschäftsführer von s Real, ein wichtiger Grund, warum Anleger sich heutzutage häufig für Sach- statt für Finanzwerte entscheiden.
Neben Neubauwohnungen sieht Pisecky auch gebrauchte Objekte als durchaus attraktive Investmentmöglichkeit.
Für den Erwerb seien geringere Geldsummen notwendig, es gebe eine breitere Auswahl sowohl beim Angebot als auch bei der Nachfrage, weil die Mieten billiger als im Neubau seien. „Ein Wohnsegment, das in wirtschaftlich schlechten Zeiten stabiler bleibt.“

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