Salzburg scheiterte in Malmö, verlor erneut mit 0:3. Fatale Fehler, harmlose Angriffe, ein Elfer wurde vorenthalten – selbst zu zehnt spielte Malmö cleverer.
Malmö. Zu brav, zu harmlos, kein wirklich guter Pass, in der Abwehr kurios lückenhaft, mit dem Brasilianer Miranda ein Fremdkörper im Team, Salzburg-Keeper Walke hatte es nach dem 1:2 gegen Rapid „Kinderfußball“ genannt – so präsentierte sich Österreichs Fußballmeister einmal mehr im Rahmen einer Champions-League-Qualifikation in Malmö. Die Schweden siegten wie schon im Vorjahr mit 3:0 (Hinspiel 0:2) und stehen damit verdient im Playoff. Salzburg ist zum nunmehr achten Mal am Einzug in die Eliteliga gescheitert. Es bleibt erneut nur die Europa-League; wenn überhaupt.
Noch ehe die Parte angepfiffen wurde, hatten Malmö-Fans spät in der Nacht schon für Stimmung gesorgt. Böller wurden unter dem vor dem Hotel geparkten Bus entzündet, die Heckscheibe ging zu Bruch, verletzt wurde niemand. Der Transporter war schneller repariert als Salzburgs Abwehr, die bei vielen Aktionen ins Leere lief.
Die Art und Weise, wie der 2:0-Vorsprung aus dem Heimspiel verloren wurde, sollte nicht nur Trainer Peter Zeidler alarmieren, sondern die Klubchefs. Es ist eine krasse Fehlentwicklung; selbst für einen „Ausbildungsverein“.
Fehlerquelle Miranda
Das 0:1 war eine Co-Produktion der Abwehrspieler Ulmer und Miranda. Der Österreicher ließ sich nach einem Rosenberg-Pass plump überlaufen, Berget flankte zu Djuridic (7.), der unbedrängt einschießen konnte. Der Brasilianer Miranda war nur tatenlos mitgelaufen.
Beim 0:2 (14.) hatte die Abwehr im Kollektiv versagt, nach einem Eckball war Veteran Rosenberg, 34, schneller und höher am Ball als alle anderen. Keeper Stankovic wirkte nicht sonderlich sicher.
Als Berisha (39., Foul) ein Elfmeter vorenthalten wurde, war Salzburgs Widerstand gebrochen. Es folgte prompt das 0:3 (42.), erneut patzte Miranda schwer. Sein Querpass vor dem eigenen Tor landete bei bei Rodic, Keeper Stankovic war herausgelaufen, der Schwede musste nur ins leere Tor schießen. Es glich einem Eigentor.
Nach Wiederbeginn sorgte erst Gelb-Rot für Adu (64.) für kurze Salzburger Euphorie. Ein Tor wollte dennoch nicht gelingen; zu simpel, zu schwach und unpräzise blieb Salzburgs Angriffsspiel – das Fehlen von Topscorer Soriano war einfach nicht zu übersehen. Es war eine beklemmende Hilflosigkeit, die bei unzähligen Angriffen deutlich wurde und sich zusehends verbreitete. Es waren nur noch Irrläufe, die Chance auf die Champions League wurde von Salzburg wieder einmal kläglich verspielt.