In den nächsten Tagen sollen Asylwerber in die vom Bund bereitgestellten Container ziehen. Aktuell befinden sich 1000 Personen in Zelten.
Das hektische Suchen nach Unterkünften für die Asylwerber in Österreich geht weiter. Derzeit sind neben fixen Quartieren vor allem Zelte im Einsatz. Aktuell diskutiert man im Innenministerium das Aufstellen von Containern, auch die Variante Traglufthalle (von denen die Bundesländer aber wenig begeistert sind) ist im Gespräch. Eine konkrete Umsetzung lässt allerdings noch auf sich warten: Während derzeit an die 1000 Personen in Zelten untergebracht sind, sind die geplanten Container-Quartiere des Bundes noch nicht operativ. Das soll sich in den nächsten Tagen aber ändern, womit zusätzlich 550 Plätze geschaffen werden, hieß es am Freitag aus dem Innenministerium.
480 Personen lebten mit 6. August in Traiskirchen in Zelten, je 200 in Salzburg und in Krumpendorf (Kärnten) und 50 im Burgenland (Eisenstadt). In Kärnten kommen demnächst weitere 280 Plätze in Althofen hinzu. Ein Zelt bietet acht Personen Unterkunft.
38 Container bieten Platz für 50 Personen
Die Zelte im Wahlkampf-geprägten Oberösterreich sind mittlerweile abgebaut, dort wurden stattdessen Container aufgebaut. Jene in Mondsee und Ohlsdorf bieten je 100 Plätze und sollten "in den nächsten Tagen" bezogen werden, hieß es am Freitag aus dem Innenministerium. Weitere 100 Personen sollen in Containern auf dem Gelände der Kaserne Hörsching unterkommen, hier müssten aber noch Maßnahmen zur Abtrennung des militärischen Betriebs gesetzt werden, ab Mitte August ist Ziel für die Inbetriebnahme. 38 Container ergeben Platz für 50 Personen, somit sind pro Standort 76 Container geplant.
![Österreichkarte mit Lokalisierung der mobilen Flüchtlingsunterkünfte des Bundes mit Belagszahlen bzw. Kapazitäten](https://img.diepresse.com/public/incoming/ktstu3-88400DF0-EA9C-4290-B389-0E407478CC5D_v0_h_v0.jpg/alternates/FREE_1200/88400DF0-EA9C-4290-B389-0E407478CC5D_v0_h_v0.jpg)
"Maximal 250 Plätze" wird es im Asyl-Verteilerzentrum in Innsbruck geben, das ebenfalls in Container-Bauweise errichtet wurde. Derzeit wohnt dort aber auch noch niemand, "in den nächsten Tagen" soll es in Betrieb gehen. Dann fehlen nur noch die Verteilerzentren in Kärnten und der Steiermark. In letzterer warte man darauf, dass das Bundesheer die Kaserne Fehring freimacht, heißt es im Innenministerium. Bis dahin fungiert die Bundesunterkunft in Spital am Semmering als Ersatz. In Kärnten müht man sich mit örtlichen Blockaden in Ossiach, weswegen derzeit das Zeltlager Krumpendorf "Verteilerzentrum" ist.
Bau- und widmungsbehördlicher Hürden
Das Innenministerium verwies am Freitag einmal mehr darauf, wie schwierig es für den Bund sei, Container aufzustellen. Wegen bau- und widmungsbehördlicher Hürden seien deshalb weiter Zelte nötig. Ändern soll sich das mit dem geplanten Verfassungsgesetz, das derzeit in Ausarbeitung ist. Unabhängig davon sind etwaige Container-Pläne der Länder, so wurde zuletzt etwa Marchegg in Niederösterreich ventiliert.
(APA/Red.)