Mullah Omar sei "weder von Stammesmitgliedern innerhalb des Emirats noch von Feinden außerhalb des Emirats" getötet worden. Der Taliban-Anführer soll sich mit Hepatitis-C infiziert haben.
Der frühere Anführer der radikalislamischen Taliban, Mullah Omar, ist nach Angaben seines Sohns Jakub in Afghanistan eines natürlichen Tods gestorben. Mullah Omar sei "weder von Stammesmitgliedern innerhalb des Emirats noch von Feinden außerhalb des Emirats" getötet worden, sagte der Sohn in einer am späten Sonntag veröffentlichten Audiobotschaft.
Demnach war Mullah Omar mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Nach Angaben der Taliban von Ende August war Mullah Omar am 23. April 2013 gestorben. Die Gruppe hielt seinen Tod jedoch mehr als zwei Jahre lang geheim und verschickte weiter Erklärungen, die sie Mullah Omar zuordnete. Der neue Taliban-Anführer Mullah Akhtar Mansur ist intern umstritten, auch weil ihm vorgeworfen wird, den Tod Mullah Omars verschleiert zu haben.
Vater habe keinen Nachfolger bestimmt
Die Audiobotschaft von Mullah Omars Sohn Jakub, der knapp 30 Jahre alt sein soll, war dessen erste öffentliche Äußerung überhaupt. Mitglieder der Taliban bestätigten der Nachrichtenagentur AFP, dass die Aufnahme echt sei. In der Vergangenheit hatte es mitunter geheißen, Jakub solle Mullah Omars Nachfolger an der Spitze der Taliban werden. Der Sohn gab nun an, sein Vater habe keinen Nachfolger bestimmt.
"Das Wichtigste für uns ist es, unsere Einheit zu wahren, nicht böse über Menschen zu reden, dass einer perfekt ist oder eben nicht perfekt, dass er diesen oder jenen Fehler hat", sagte Jakub in der Aufnahme. Er selbst sei bereit, sich mit einem Selbstmordanschlag "für die Einheit zu opfern". Die Taliban hatten Afghanistan in den Jahren 1996 bis 2001 regiert. Seit ihrem Sturz bekämpfen sie die neue Staatsführung.
(APA/AFP)