Wurstsemmel und Muffin keine "gesunde Schuljause"

(c) Bruckberger
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Sie akzeptiere den Entscheid das Gericht, begreife ihn aber nicht, sagt Bäckereichefin Doris Felber. Der VKI hatte wegen irreführender Werbung geklagt.

Eine Wiener-Wurst-Semmel und ein Muffin sind nicht Bestandteil einer "gesunden Schuljause". Das ist das Ergebnis eines Gerichtsstreits, den der Verein für Konsumenteninformation gegen die Bäckerei Felber angestrengt hat. Das Verfahren endete mit einem Vergleich, der nun rechtswirksam ist.

Doris Felber, Geschäftsführerin und Mehrheitseigentümerin der in Wien ansässigen Großbäckerei, akzeptiert den Ausgang des Gerichtsverfahrens, "aber begreifen tu ich's nicht", wie sie sagte. Als Mutter von vier Kindern wisse sie, wie schwierig es sei, Kindern eine gute Jause in die Schule mitzugeben. Felber ärgert sich außerdem, dass die Konsumentenschützer gar nicht mit ihr gesprochen hätten, bevor sie sie verklagt haben.

VKI: Irreführende Werbung

Die Wiener Franz Felber & Co. GmbH hat vor einem Jahr mit einer "g'sunden Jause zum Schulstart" geworben: Angeboten wurden ein Apfel, wahlweise ein Viertelliter Kakao oder 0,2 Liter Apfelsaft sowie ein Muffin oder eine Wurstsemmel. Der VKI sah darin irreführende Werbung, weil nur der Apfel den Ernährungsempfehlungen für Kinder entspreche.

"Egal, ob in der Zusammensetzung Wurstsemmel plus Apfelsaft oder Muffin plus Kakao - der Kalorien- und Fettgehalt der von Felber verkauften Jause wäre in jedem Fall höher gewesen als das, was Volks- und Unterstufenschüler im Rahmen einer Zwischenmahlzeit zu sich nehmen sollten", so VKI-Ernährungsexpertin Birgit Beck in einer Aussendung. Sie bemängelte zudem, dass die Wurst einen Fettanteil von mehr als 20 Prozent gehabt habe und in der Semmel weder Vollkorn- noch Roggenmehl enthalten gewesen sei.

Schuljause und Frühstück sollten gemeinsam etwa ein Drittel des Tagesenergiebedarfs decken. "Empfehlenswert sind Brot bzw. Getreide mit etwas fettarmem Käse, fettarmer Wurst oder Marmelade", so Beck. Auch Obst und Gemüse sollten nicht fehlen; zuckerhaltige Getränke und Säfte sollten dagegen die Ausnahme darstellen. Gerade beim Lernen brauche das menschliche Gehirn ausreichend Kohlenhydrate.

(APA)

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