Am Rande der UN-Vollversammlung wird Ausweg aus Syrien-Krise diskutiert. Große Teile Syriens und des benachbarten Irak stehen unter der Kontrolle des Islamischen Staates
Paris. Frankreich hat erstmals mit Luftangriffen auf Stellungen der Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen. Das Präsidialamt in Paris teilte am Sonntag mit, das Land unterstreiche damit seine Entschlossenheit, die „terroristische Bedrohung“ zu bekämpfen. Ministerpräsident Manuel Valls sagte dem Sender BFM-TV, Frankreich schütze sich so vor Anschlägen durch Extremisten.
Große Teile Syriens und des benachbarten Irak stehen unter der Kontrolle des Islamischen Staates. Bisher hatte sich Frankreich nur an Luftangriffen gegen den IS im Irak beteiligt. Anfang des Monats begannen französische Soldaten aber mit Aufklärungsflügen über Syrien, um mehr Informationen über die Aufenthaltsorte und Stellungen der Jihadisten zu erhalten.
Ban Ki-moon trifft Fischer
Wegen des Krieges in Syrien, der nun seit vier Jahren tobt, haben bereits vier Millionen Syrer ihr Land verlassen. Eine immer größere Zahl dieser Flüchtlinge gelangt nun auch nach Europa. Diese Flüchtlingsproblematik könne nur durch eine Beendigung des Syrien-Konflikts gelöst werden, bekräftigte am Wochenende UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in einem Gespräch mit Österreichs Bundespräsidenten, Heinz Fischer, in New York. Fischer nimmt derzeit zusammen mit Österreichs Außenminister, Sebastian Kurz, an der UN-Generalversammlung in New York teil.
US-Außenminister John Kerry will bei der UN-Vollversammlung Möglichkeiten einer politischen Lösung für Syrien ausloten. Dazu traf er am Wochenende Irans Außenminister, Mohammed Javad Zarif, zu ersten Gesprächen. Der Iran zählt neben Russland zu den Unterstützern des syrischen Machthabers, Bashar al-Assad. Russland hat seine militärische Präsenz in Syrien zuletzt deutlich verstärkt. (APA/Reuters/AFP)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.09.2015)