Trotz monatlicher Investitionen von 60 Milliarden Euro ist die Inflation vom EZB-Ziel knapp unter zwei Prozent weit entfernt.
Das Geld im Euroraum bleibt extrem billig: Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat wie erwartet am Donnerstag bei seiner auswärtigen Sitzung auf Malta, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.
Seit März versuchen die Währungshüter zudem, die Konjunktur und den Preisauftrieb zusätzlich mit einem gewaltigen Kaufprogramm anzuschieben: Monatlich 60 Mrd. Euro sollen in Staatsanleihen und andere Vermögenswerte investiert werden, insgesamt 1,1 Billionen Euro bis September 2016 - mindestens. Bis zum 16. Oktober hat die EZB in diesem Rahmen allein Staatsanleihen im Gesamtvolumen von rund 371 Mrd. Euro erworben.
Prüfung im Dezember
Auf der Zinssitzung im Dezember werde geprüft, ob die Geldpolitik die Konjunktur ausreichend stimuliere, sagte Notenbank-Chef Mario Draghi am Donnerstag auf Malta. "Der EZB-Rat ist gewillt und in der Lage zu handeln, indem er alle Instrumente nutzt." Das Programm solle bis September 2016 laufen, notfalls auch länger. Zuletzt waren am Finanzmarkt wegen der niedrigen Inflation Spekulationen aufgekommen, die Europäische Zentralbank (EZB) könne die Maßnahmen ausweiten.
Das frische Geld kommt im Idealfall über Geschäftsbanken in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern an. Das soll Investitionen und Konsum anschieben und so die Konjunktur in Schwung bringen und die Inflation anheizen. Die Teuerung im Euroraum ist jedoch weiterhin weit vom EZB-Ziel von knapp unter 2,0 Prozent entfernt. Im September sank die Inflation auf minus 0,1 Prozent nach plus 0,1 Prozent im August. Das lag vor allem am erneuten Absturz der Ölpreise.
(APA/dpa)