Luftfahrt wird sich nächstes Jahr wieder erholen

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FILE USA BOEING 787(c) EPA (The Boeing Company/ho)
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Ab Mitte 2010 wird sich der Luftfahrt-Markt wieder erholen, meint Boeing-Chef Scott Carson. In den kommenden 20 Jahren würden weltweit rund 29.000 neue Flugzeuge im Wert von 3,2 Billionen Dollar benötigt werden.

Boeing erwartet den Beginn einer Erholung des weltweiten Luftfahrtmarktes etwa zur Mitte nächsten Jahres. "Wir könnten beim weltweitem Verkehr die Talsohle erreicht haben", sagte der Chef der Boeing Verkehrsflugzeuge, Scott Carson, am Montag auf der weltgrößten Luftfahrtmesse in Paris-Le Bourget. Eine Tendenz zur Normalisierung auf den Finanzmärkten könne sich "wahrscheinlich in der zweiten Hälfte" 2010 durchsetzen. Unklar sei, wie steil der Aufschwung sein werde, sagte Carson. Damit ist er optimistischer als Airbus-Chef Thomas Enders, der für 2010 und 2011 schwierigere Zeiten erwartet.

Flugzeuge um 3,2 Billionen Dollar


"Langfristig ist die Nachfrage robust", sagte Carson. "Wenn die Wirtschaft sich erholt, werden sich auch der Passagier- und Frachtverkehr erholen." In den nächsten 20 Jahren würden 29.000 Flugzeuge für 3,2 Bill. Dollar (2,3 Bill. Euro) benötigt.

Die Folgen der Krise für die Kunden seien schwerwiegend, sagte Carson. "40 bis 50 Prozent Einbruch ist für viele Frachtflieger normal. Doch das scheint auszulaufen." Eine leichte Erholung im Frachtbereich könnte "schon dieses Jahr, sicherlich 2010" einsetzen. In den kommenden sechs Monaten dürfte der Lageraufbau wieder einsetzen. Die Prognose für den Passagierverkehr sei schwieriger. "Wenn wir den Boden erreicht haben und Kapital mehr verfügbar ist, haben wir die Chance, unsere Produktionsrate zu halten."

Neue Konkurrenz von unten

Eine "neue Dynamik" erwartet Carson längerfristig auf der Anbieterseite. "Airbus wird ein harter Wettbewerber bleiben", sagte er. "Doch von unten kommen fünf neue Wettbewerber im Bereich der Mittelstreckenflugzeuge dazu." Darunter sind China, Japan und Russland. "Wir müssen besser sein als bisher, um Branchenprimus zu bleiben", sagte Carson.

Seinen neuen Langstreckenflieger 787 "Dreamliner" will Boeing nach zahlreichen Pannen und Verzögerungen nun wie geplant bis Ende Juni in die Luft bringen. "Es bleibt bei dem Plan, den Erstflug noch im zweiten Quartal zu absolvieren", sagte der Chef des zivilen Flugzeuggeschäfts, Scott Carson, auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris. Im nächsten Jahr sollen dann die ersten Maschinen an die Kunden gehen.

(Ag.)

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