Clinton: Trump wird zum "besten IS-Rekrutierer"

Democratic U.S. presidential candidate Clinton responds to a question about the potential use of U.S. ground troops to fight Islamic State during the Democratic presidential candidates debate at St. Anselm College in Manchester
Democratic U.S. presidential candidate Clinton responds to a question about the potential use of U.S. ground troops to fight Islamic State during the Democratic presidential candidates debate at St. Anselm College in ManchesterREUTERS
  • Drucken

Die Fernsehdebatte der US-Demokraten war von den Themen Anti-Terror-Kampf, IS-Miliz und Syrien geprägt. Hillary Clinton übte scharfe Kritik am Republikaner Donald Trump.

Harte Attacken gegen den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump haben die Fernsehdebatte der demokratischen Rivalen am Samstagabend in den USA geprägt. Die frühere Außenministerin und ehemalige First Lady Hillary Clinton warf Trump angesichts seiner Aussagen zu Islam und Sicherheit vor, er sei "dabei, der beste Rekrutierer" der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu werden. Die Extremisten würden die anti-muslimischen Reden von Trump in ihren Rekrutierungsvideos zeigen. Trump hatte zuletzt mit seiner Forderung nach einem US-Einreiseverbot für Muslime für Empörung gesorgt.

Die vom TV-Sender ABC organisierte Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber fand in Manchester im Bundesstaat New Hampshire statt, in dem Anfang Februar die zweite Vorwahl abgehalten wird. Der Website realclearpolitics.com zufolge liegt Clinton in landesweiten Umfragen mit durchschnittlich knapp 56 Prozent klar vor dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders, der auf gut 30 Prozent Zustimmung kommt. Der frühere Gouverneur von Maryland, Martin O'Malley, ist mit rund drei Prozent abgeschlagen.

Im Zeichen des Anti-Terror-Kampfs

Angesichts des islamistischen Anschlags auf eine Weihnachtsfeier im kalifornischen San Bernardino Anfang Dezember war die erste Stunde der demokratischen Fernsehdebatte ganz von den Themen Anti-Terror-Kampf, IS-Miliz, Syrien und Irak geprägt. Clinton warnte davor, dass Aussagen wie die von Trump bei Muslimen den Eindruck erwecken könnten, dass es einen "Zusammenprall der Zivilisationen" und eine Art "Krieg gegen den Islam" gebe. Sie hielt Trump "Wichtigtuerei" und "Sektierertum" vor.

Um sich von der aggressiven Debatte der Republikaner abzugrenzen, setzten Clinton und Sanders demonstrativ auf Höflichkeit und Freundlichkeit. Sanders entschuldigte sich sogar bei Clinton für einen Streit, der das demokratische Lager zuletzt beschäftigte. Ein inzwischen gekündigter Mitarbeiter von Sanders hatte einen Informatikfehler genutzt, um sich vertrauliche Wahldaten der Mannschaft um Clinton zu beschaffen.

Sanders lehnt Überflugsverbot über Syrien ab

Doch auch wenn sich die Demokraten in ihrer Ablehnung von Trump einig waren, so waren sie bei Themen der Außenpolitik, beim Waffenrecht oder in der Finanzpolitik doch unterschiedlicher Ansicht. So kam es unter anderem zu einer Auseinandersetzung, weil Sanders das von Clinton geforderte Überflugsverbot über Syrien ablehnt. Auch hielt er Clinton vor, den US-Einmarsch 2002 in den Irak unterstützt zu haben. Clinton wiederum versicherte, dass sie keine US-Bodentruppen in Syrien oder im Irak wolle.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Hillary Clinton: "Trump bester IS-Rekrutierer"

US-Demokratin Hillary Clinton schießt sich bei einer TV-Wahlkampfdebatte auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ein.
US-VOTE-REPUBLICANS-DEBATE
Außenpolitik

USA: Im Schatten Donald Trumps rumort es

Die kubanischstämmigen Senatoren Rubio und Cruz verschärften in der fünften Fernsehdebatte ihr Ringen um den Führungsanspruch bei den Republikanern.
Die republikanischen Kandidaten für die US-Präsidentenwahl.
Außenpolitik

US-Wahlkampf 2016: "Trump wäre Chaos-Präsident"

Jeb Bush greift in seinem bisher stärksten Debattenauftritt den Baumilliardär Trump erstmals direkt an. Ansonsten stritten die Kandidaten in erster Linie über den Kampf gegen den Islamischen Staat.
Donald Trump
Außenpolitik

"Großer Fehler": Trump warnt Republikaner vor Tricks

Das konservative Establishment verfolgt den Kurs des US-Milliardärs mit Unbehagen. Er ist überzeugt, derjenige zu sein, "der Hillary schlagen kann".
Pictures of the Year 2015
Außenpolitik

Donald Trump löst Panik bei den Republikanern aus

Donald Trumps antimuslimische Rhetorik bringt seine Partei in die Bredouille. Sie fürchtet ein Desaster. „Wer kann ihn stoppen?“, fragen Wahlkampfstrategen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.