Verletzter Leitgeb bangt um EM-Kaderplatz

Christoph Leitgeb
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Salzburgs Christoph Leitgeb machen nach wie vor Knieprobleme zu schaffen. Der 30-Jährige hofft noch: "Ich mache mir keinen Zeitdruck."

Das Jahr 2015 war "verkorkst", die Vorbereitung auf die Anfang Februar beginnende Frühjahrssaison verläuft bisher nicht viel besser. Christoph Leitgeb muss sein Comeback aufgrund eines neuerlich aufgetretenen Knochenödems im Knie weiter aufschieben. So wird auch der Kampf um einen Platz im ÖFB-Kader bei der EM 2016 in Frankreich für den Salzburg-Mittelfeldspieler zum Wettlauf mit der Zeit.

41 Mal hat der 30-Jährige bereits für Österreichs Auswahl gespielt, bei der EM sollen weitere Einsätze folgen. "Die Euro ist mein großes Ziel, aber es wird natürlich immer schwieriger, solange ich verletzt bin. Die Zeit wird immer kürzer", sagte Leitgeb, der seine Teamkarriere spätestens nach der EM definitiv beenden wird.

Wegen seiner Knieprobleme hatte der Steirer schon im Frühjahr 2015 nur fünf Pflichtspiele bestritten. "Die Probleme haben letzten Jänner angefangen und sich das ganze Jahr durchgezogen", resümierte Leitgeb.

Leitgeb: "Ist mental nicht einfach"

Diese Saison konnte er nur in sieben Partien mitwirken, im September wurde ein Meniskuseingriff vorgenommen. Nachdem es im Herbstfinish auf dem Weg zurück bereits wieder sehr gut ausgesehen hatte, traten während des Heimprogramms wieder leichte Probleme auf. Eine MRI-Untersuchung zum Trainingsstart brachte dann Klarheit.

"Es ist natürlich mental nicht einfach, ich bin aber nach wie vor klar im Kopf und positiv", denkt Leitgeb nicht ans Aufgeben. Er hofft vielmehr darauf, dass die Infusionen ansprechen, ihm eine baldige Rückkehr ermöglichen und die Einheiten am Ergometer bald der Vergangenheit angehören. "Ich mache mir aber keinen Zeitdruck, weil das bringt nichts und dann wird es vielleicht noch schlimmer", will Leitgeb nichts überstürzen. Einige Wochen Pause stehen ihm auf jeden Fall noch bevor.

Zugute kommt ihm, dass er bei den "Bullen" eine fixe Größe ist, alle genau wissen, was er kann. 204 Mal hat er in neun Saisonen für Salzburg in der Bundesliga gespielt. Auch bei ÖFB-Teamchef Marcel Koller, mit dem er im Urlaub telefonierte, steht der zentrale Mittelfeldspieler hoch im Kurs.

Leitgeb hofft auf Kollers Vertrauen

"Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass er zu Spielern hält, auch wenn es nicht so läuft. Es ist schön, dass das so ist. Aber trotzdem ist es so, dass ich im letzten Jahr nur wenig Spiele gemacht habe, deshalb muss ich schauen, dass ich fit werde und sich das ändert", so Leitgeb. Ein EM-Platz würde damit wohl einhergehen. "Ich rechne damit, dass ich im erweiterten Kader bin, wenn ich bei Salzburg zu meinen Einsätzen komme", verlautete der Ex-Sturm-Graz-Kicker.

Für ihn, dessen bisher letzter Teameinsatz beim 1:0-Heimerfolg gegen Russland am 15. November 2014 war, wäre es die zweite EM-Teilnahme nach der Heim-EURO 2008. In Frankreich warten Portugal, Island und Ungarn als ÖFB-Gegner. "So viel Selbstvertrauen haben wir schon, dass wir da die Gruppenphase überstehen können", blickt Leitgeb optimistisch nach vorne.

Bei Salzburg steht der Mittelfeld-Routinier noch bis Sommer 2017 unter Vertrag, der Club hat zudem eine einjährige Option. "Ich will noch ein paar Jahre kicken", denkt er noch nicht ans Karriereende. Den Traum vom Wechsel ins Ausland hat er abgehakt. "Für eine große Liga ist es schon zu spät, ich würde meine Karriere am liebsten bei Salzburg oder vielleicht bei Sturm, wenn es geht, beenden."

(APA)

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