Zentralmatura auch zentral benoten

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Die AHS-Lehrer und die Schüler fordern einmal mehr Änderungen bei der zentralen Reifeprüfung.

Wien. Schüler und Lehrer sprechen sich für Änderungen bei der Zentralmatura aus. Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda plädierte am Mittwoch erneut für eine zentrale Beurteilung anstelle der Korrektur durch die Klassenlehrer. „Zentrale Aufgaben reichen nicht. Auch die Beurteilung der Arbeiten muss zentral – also durch unabhängige Experten – erfolgen“, hatte er bereits im September in der „Presse“ gesagt. Bei der schriftlichen Prüfung an den einzelnen Standorten sei unterschiedlich benotet worden. Viele Lehrer hätten korrekt beurteilt – „aber da und dort war sicher auch Sympathie im Spiel“, so Gnesda.

Zuvor hatte der Mathematikdidaktiker Werner Peschek indirekt den Lehrern im „Standard“ Manipulationen bei der schriftlichen Klausur und vor allem bei den mündlichen Kompensationsprüfungen vorgeworfen, was das Bildungsressort schärfstens zurückwies. Er unterstelle den Lehrern Amtsmissbrauch. Man behalte sich rechtliche Schritte vor.

Schriftlich kompensieren

Ähnlich äußert sich der oberste AHS-Lehrergewerkschafter, Eckehard Quin, der höchstens vereinzelt Fälle von Fehlverhalten ortet. Allerdings tritt auch er für Änderungen ein: Die zentral vorgegebenen, aber mündlichen Kompensationsprüfungen in Mathematik sollten schriftlich abgehalten werden. Auch einer zentralen Benotung der Matura kann der AHS-Vertreter „bei aller Skepsis gegenüber zentralen Klausuren an sich“ etwas abgewinnen: „Das wäre vom System her logisch und korrekt.“ (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2016)

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