"Straßen von San Francisco": Karl Malden ist tot

Karl Malden
Karl Malden(c) ORF, Ausschnitt aus
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US-Schauspieler Karl Malden ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als Mike Stone in der TV-Serie "Die Straßen von San Francisco" an der Seite von Michael Douglas.

Der US-Schauspieler Karl Malden ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Das teilte die Familie des Oscar-Preisträgers am Mittwoch in Los Angeles mit. Dem österreichischen Publikum ist Malden vor allem in seiner Rolle als Polizist Mike Stone in der erfolgreichen TV-Serie "Die Straßen von San Francisco" an der Seite von Michael Douglas bekannt geworden. Malden galt in Hollywood als einer der stärksten und vielseitigsten Charakterdarsteller für Nebenrollen. Vor allem in den 50er und 60er Jahren spielte er in zahlreichen Kinoklassikern mit. Seinen Oscar bekam er 1952 für die Tennessee-Williams-Verfilmung "Endstation Sehnsucht".

Malden starb am Mittwoch im kalifornischen Brentwood eines natürlichen Todes, sagte seine Tochter Mira Doerner der "Los Angeles Times". Als Polizeileutnant Mike Stone in den "Straßen von San Francicso" kam er in den 70er Jahren zu Weltruhm, obwohl er sich bei der Übernahme der Rolle eher geniert hatte: Der Mann mit der markanten Nase war da schon seit Jahrzehnten ein anerkannter Charakterdarsteller auf der Bühne und in Hollywood gewesen. Das Fernsehen hatte er vorher als "Bastard" verhöhnt.

Superstar für Nebenrollen

Malden, der eigentlich Karl Mladen Sekulovich hieß, wurde am 22. März 1912 als Sohn einer tschechischen Mutter und eines serbischen Vaters in Chicago geboren. Nach Arbeiten in einer Stahlfabrik fing er eine Lehrerausbildung an, bevor er 1933 in seiner Heimatstadt die Ausbildung zum Schauspieler absolvierte.

In New York hatte Malden seine ersten Bühnenerfolge, sein Kinodebüt gab er 1940. Von 1947 an stand er regelmäßig vor der Kamera, wobei die enge Zusammenarbeit mit dem Regisseur Elia Kazan damals seine Karriere bestimmte und förderte. In den 60er Jahren war Malden ein sehr gefragter Charakterdarsteller in ganz verschiedenen Genres wie Kriegs-, Gangster- und Westernfilmen.

Zweite Oscar-Nominierung und ein Emmy

Seinen Oscar-Hit "Endstation Sehnsucht" hatte er als Theaterstück 1947 bei der Uraufführung am New Yorker Broadway mit aus der Taufe gehoben. Vivien Leigh, um die er sich im Film eindrucksvoll- schüchtern bemüht, wurde damals als Blanche Dubois beste Hauptdarstellerin des Jahres.

Noch einmal für die höchste Filmehre nominiert wurde Malden 1954 für "Die Faust im Nacken", in dem wieder Marlon Brando sein Partner war. 1984 gewann er einen "Emmy" für den TV-Film "Fatal Vision". 1989 wurde Malden, der schon immer einer der respektiertesten Sprecher Hollywoods gewesen war, zum Präsidenten der renommierten Academy of Motion Picture Arts and Sciences gewählt und blieb das bis 1993. Die Akademie vergibt seit 1927 die "Oscars".

Lange Hollywood-Ehe mit Kollegin Mona Graham

Klatsch gab es selten über den Mann mit der Knollennase: 1938 heiratete er seine Kollegin Mona Greenberg (Bühnennahme: Mona Graham), bekam zwei Töchter mit ihr und ließ sich nie scheiden - einer der längsten Ehen Hollywoods. Seinen letzten Auftritt als Schauspieler hatte er 2000 in der TV-Serie "The West Wing" um den Alltag eines fiktiven US-Präsidenten.

Am 4. Juli (23:45 Uhr) zeigt ORF 2 in memorian Karl Malden eine Folge von "Die Straßen von San Francisco".

(APA)

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