Rohstoffe: Keine Stabilisierung bei Ölpreis

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Die Internationale Energie-Agentur geht weiter von einem Überangebot aus.

Paris. Nach dem monatelangem Verfall des Ölpreises ist auch für das laufende Jahr keine Entspannung in Sicht. Dieser Ansicht ist die Internationale Energie-Agentur (IEA). Das Überangebot auf den Märkten werde vielmehr noch das gesamte Jahr anhalten, prognostizierte die IEA am gestrigen Dienstag in Paris.

Die Schiefergasförderung in den USA gehe nämlich nur langsam zurück und eine Einigung der Organisation erdölexportierender Staaten (Opec) mit anderen Ölländern auf eine geringere Produktion sei unwahrscheinlich.

„Anhaltende Spekulationen über eine Vereinbarung zwischen den Opec-Staaten und führenden Produzenten außerhalb der Opec für eine Förderkürzung scheinen nichts als Spekulationen zu sein“, erklärte die IEA, die die Energiepolitik der Industrieländern koordiniert.

Erdölexporteure leiden

Erst in der vergangenen Woche machten Berichte die Runde, wonach der Iran sowie andere Ölstaaten zu einem Krisentreffen bereit seien. Nicht nur Opec-Mitglieder sollen zu der Zusammenkunft geladen werden, auch Russland sprach sich zuletzt für ein koordiniertes Vorgehen im Kampf gegen den Preisverfall aus. Nach dem Fall der Sanktionen gegen den Iran kehrt nun zudem ein großer Ölexporteur auf den Weltmarkt zurück. Das Land will seinen Anteil am internationalen Ölmarkt jedoch nur schrittweise steigern, um Preisschwankungen zu verhindern. Die Ölexporteure leiden unten dem niedrigen Ölpreis, weil ihre Einnahmen davon abhängig sind. Auch den Ölmultis setzt die aktuelle Situation zu, sie mussten zuletzt herbe Gewinneinbußen hinnehmen.

Der Preis für Rohöl ist in den vergangenen 18 Monaten um rund 70 Prozent auf derzeit rund 32 Dollar je Fass eingebrochen. Grund dafür ist ein Überangebot auf dem Markt. Anders als früher drosselt die Opec ihre Produktion aber nicht. Das Kartell will seinen Marktanteil gegen die wachsende Konkurrenz von US-Schiefergasproduzenten nämlich verteidigen. Anders als die IEA rechnet die Opec aber noch 2016 mit einer Stabilisierung der Ölmärkte. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2016)

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