Die Spar-Tochter konnte im vergangenen Jahr beim Umsatz um mehr als zehn Prozent zulegen. Für heuer sieht man bei Hervis in der Fußball-EM eine "gewaltige" Chance.
Der Sportartikelhändler Hervis hat den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 um 10,3 Prozent auf 469 Millionen Euro gesteigert. Die Spar-Tochter dürfte, wie die ganze Branche, die um 2,1 Prozent wuchs, unter anderem von der Schwäche des Sporthandelsdiskonters Sports Direct profitiert haben. Der Marktanteil dürfte nun bei knapp 20 Prozent liegen. Hervis verblieb nach eigenen Aussagen unter dem Strich ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 10,5 Millionen Euro. Die Investitionen beliefen sich auf acht Millionen Euro.
Der britische Sportartikeldiskonter Sports Direct soll im vergangenen Geschäftsjahr nur mehr weniger als 200 Millionen Euro umgesetzt haben. Jedenfalls deutlich weniger als Vorgänger Sport Eybl, dessen Gesamtumsatz 2012/2013 auf 307 Mio. Euro zurückgegangen war.
Fußball-EM als Chance
Auch für das laufende Geschäftsjahr ist man bei Hervis optimistisch. So sei etwa die Fußball-EM, an der diesmal auch Österreich teilnimmt, eine "gewaltige" Chance. Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt rechnet dabei mit einem Umsatzschub von bis zu 1,5 Prozentpunkten - je nachdem, ob die Österreicher die Vorrunde schaffen oder nicht. "Frankreich wird uns in die Hände spielen", so Eichblatt.
Die Expansion soll fortgesetzt werden, sodass Hervis bis zum Jahresende in sieben Ländern mit 200 Standorten vertreten sein wird.. Heuer sollen insgesamt zehn weitere Standorte dazukommen, fünf davon wurden bereits im ersten Quartal eröffnet - neben Deutschland in Österreich, Ungarn und zwei in Rumänien. "Wir sind in Europa ein 'Big Player'", so Eichblatt. Ziel sei es, dass jeder Kunde längstens 30 Minuten bis zur nächsten Filiale benötige. Die Partnerschaft mit Spar helfe dabei.
Multichannel-fähige Filialen
Grundsätzlich hält Eichblatt die Branche angesichts von Wellness und Anti-Aging-Trends insgesamt für sehr zukunftsträchtig. Und Online sei für uns keine Bedrohung, sondern eine Riesenchance, sagte Eichblatt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Multi- und Online-Channel-Strategie. Dadurch, dass die Kunden die Ware auch angreifen könnten, könnte Hervis davon viel stärker profitieren, als reine Onlinehändler. Mit dem Konzept "Hervis Express" wird etwa versucht, auf kleinsten Flächen den stationären Handel mit Online zu verbinden. Die Zahl der Multichannel-fähigen Märkte soll von derzeit 60 auf 100 ausgebaut werden.
(APA)