Russland will Island bis zu 355 Millionen Euro borgen

Medienberichten zufolge sind die Verhandlungen zwischen Reykjavik und Moskau bereits in Gang.

Russland ist bereit, Island einen Kredit in der Höhe von bis zu einer halben Milliarde US-Dollar (355 Mio. Euro) zur Verfügung zu stellen. Laut einer Meldung des isländischen Rundfunks RUV hat die Regierung Moskau den Weg zur Gewährung eines entsprechenden Kreditrahmens an die durch den Zusammenbruch seines Finanzsystems im vergangenen Herbst auch wirtschaftlich schwer getroffene Nordatlantikinsel bereits geebnet.

Dem Internetportal der russischen Zeitung "Wedomosti" zufolge verhandelt Moskau derzeit noch über die Bedingungen für den Kredit. Nach der Notverstaatlichung der drei größten Banken Islands hatten widersprüchliche Meldungen über eine rasche Kreditzusage Russlands an Island für Verwirrung gesorgt.

Nachdem die damalige isländische Regierung bereits eine Einigung über einen Kredit in der Höhe von 4 Mrd. Euro mit Moskau verkündet hatte, wurde dies von russischer Seite kurz darauf dementiert. Angeblich war die russische Seite wegen der auch für das eigene Land bedrohlichen Finanzkrise vor der Vergabe eines derart hohen Kredites letztendlich doch zurückgeschreckt.

Island benötigt in den kommenden Monaten und Jahren vermutlich größere Geldsummen, um zahlungsfähig bleiben zu können. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte Island einen Kredit über 10 Mrd. Dollar (7,56 Mrd. Euro) bewilligt, der das Land vor dem Staatsbankrott rettete. Ein Teil davon wurde bereits ausgezahlt. Weiteres Geld soll Island vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und verschiedenen Europäischen Staaten in mehreren Tranchen bekommen.

(Schluss) sta/lo/ags

(Ag.)

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