Lehrer und Schüler sind gespannt auf Hammerschmid. Gewerkschafter Quin ist nicht sehr optimistisch: Der Spielraum sei klein.
Der oberste AHS-Lehrergewerkschafter Eckehard Quin ist gespannt auf die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ). Er kenne sie persönlich nicht. Er hoffe aber auf eine gute Zusammenarbeit im Sinne der Kinder und Jugendlichen, sagt Quin im Gespräch mit der "Presse". "Wenn wir da etwas tun wollen, dann wird die Lehrergewerkschaft sicher zur Verfügung stehen. Wenn es darum geht, irgendwelche ideologischen Steckenpferde zu reiten, werden wir Auseinandersetzungen haben."
Allzu optimistisch, dass sich sehr viel ändern wird, ist er aber nicht. "Mir fehlt der Glaube, dass eine neue Person an der Spitze des Bildungsressorts etwas völlig anders machen kann." Der Spielraum sei relativ eingeschränkt, man denke nur an die Budgetlücke. Überraschendes Lob findet Quin für die scheidende Ministerin: Abgesehen von bestehenden Differenzen habe man in den vergangenen ein, zwei Jahren durchaus vernünftig zusammengearbeitet. "Es gab eine recht gute Gesprächsbasis."
Kimberger will mehr Wertschätzung
Mehr Wertschätzung für Pädagogen erhofft sich Quins Kollege Pual Kimberger. Er sei bereits sehr gespannt, wie Hammerschmid ihre Arbeit "in diesem sehr schwierigen Ressort" anlegen werde. Die größte Aufgabe der neuen Ministerin werde es jedenfalls sein, die Bildungsreform engagiert weiterzuentwickeln und die Finanzierung des Schulsystems sicherzustellen. "Ich kann ihr nur empfehlen, für die Weiterentwicklung des Schulsystems auf den Erfahrungsschatz der Lehrerinnen und Lehrer zurückzugreifen und dabei auf irgendwelche Beratungsagenturen zu verzichten."
Eine große Baustelle ist aus Sicht der Schülervertretung die Frage der Mitsprachemöglichkeiten der Schulpartner (Schüler, Eltern, Lehrer). "Unser größtes Anliegen ist es, dass wir hier gemeinsam unser Schulsystem weiterentwickeln und die Bildungsreform endlich umsetzen können", appellierte Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda von der VP-nahen Schülerunion an die Neo-Ministerin. Hier habe es mit der bisherigen Ressort-Chefin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) in den vergangenen Monaten bereits gute Gespräche gegeben. Er hoffe auf ein baldiges Treffen, um inhaltliche Positionen auszutauschen.
(APA/red.)