Bereits im Vorjahr soll die baskische Terror-Organisation Daten über die Polizeikasernen im Ferienort Palmanova gesammelt haben. Entsprechende Unterlagen waren schon im Sommer 2008 beschlagnahmt worden.
Die baskische Terror-Organisation ETA hat den Ferienort Palmanova auf der spanischen Ferieninsel Mallorca schon seit längerer Zeit im Visier gehabt. Wie die Madrider Zeitung "El Mundo" am Freitag in ihrer Internetausgabe berichtete, hatten die Separatisten bereits im vorigen Jahr umfangreiche Daten über zwei Polizeikasernen in Palmanova gesammelt. Die Unterlagen waren im Sommer 2008 bei der Zerschlagung eines Terror-Kommandos der ETA in der Gegend von Bilbao sichergestellt worden.
In Palmanova hatten mutmaßliche ETA-Terroristen am Donnerstag zwei Polizeibeamte bei einem Bombenanschlag getötet. Die Organisation hatte nach diesen Informationen davon gewusst, dass die Polizeikasernen in dem Ferienort keine Videokameras hatten und auch andere Sicherheitseinrichtungen fehlten.
Sicherheitsvorkehrungen verschärft
Nach dem Anschlag hat die Polizei die Sicherheitsvorkehrungen auf der Ferieninsel drastisch verschärft. Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero forderte die Sicherheitskräfte auf, den Kampf gegen die Terroristen der ETA zu intensivieren und den Schutz der eigenen Beamten zu verstärken. Die spanische Polizei hatte sich seit mehreren Tagen in höchster Alarmbereitschaft befunden. Die ETA wurde am heutigen Freitag vor 50 Jahren gegründet. Zu diesem Jahrestag waren Terroranschläge in Spanien befürchtet worden.
Einen Tag nach dem Terroranschlag läuft der Flugbetrieb auf Mallorca wieder weitgehend normal. Bereits in der Nacht hatte sich der Betrieb wieder normalisiert, weil es auf Mallorca kein Nachtflugverbot gibt. Die spanische Polizei hatte den Flughafen am Donnerstag nach dem Anschlag in Palmanova für knapp zwei Stunden geschlossen.
(Ag.)