Spanien patzt, Kroatien ist zur Stelle

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Der Titelverteidiger muss sich Kroatien 1:2 geschlagen geben und verspielt damit den Gruppensieg. Die Strafe: Ein Achtelfinal-Schlager gegen Italien.

Im direkten Duell spielten sich Spanien und Kroatien den Gruppensieger aus. Am Ende gewann Kroatien überraschend 2:1 und fixierte Platz eins, Titelverteidiger Spanien landete nur auf dem zweiten Rang und trifft im Achtelfinale nun auf Italien. Die Türkei darf nach einem 2:0 über Tschechien noch auf den Aufstieg hoffen, die Tschechen fahren nach Hause.

Spanien begann in Bestbesetzung. Teamchef Vicente del Bosque wollte den Gruppensieg, setzte auf die gleiche Startelf, die schon gegen Tschechien und die Türkei überzeugte. Wie den Spaniern war auch Kroatien der Aufstieg nicht mehr zu nehmen, die Kroaten profitierten von den Ergebnissen in Gruppe C (Deutschland) und standen schon als einer der besten vier Gruppendritten fest. Teamchef Ante Cačić schonte also einige Stammkräfte für das Achtelfinale, Luka Modrić und Mario Mandzukić etwa pausierten.

Durch Mandzukić' Sturmkollege von Juventus Turin, Alvaro Morata, ging Spanien planmäßig in Führung (7.). Morata hat damit in seinen jüngsten vier Spielen für Spanien fünf Tore erzielt. Kroatien aber blieb gefährlich, Barcelona-Star Ivan Rakitić schoss an die Querlatte (14.), die nun entfesselten Kroaten setzten nach. Nach den Fan-Krawallen beim Spiel gegen Tschechien kamen sie noch mit einer Geldstrafe (100.000 Euro) davon, nun wollten sie auf dem Rasen wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Noch kurz vor der Pause gelang Nikola Kalinić der nicht unverdiente Ausgleich (45.).

Spanien blieb gelassen, auch ein Unentschieden hätte für den Gruppensieg gereicht. In der 64. Minute reklamierte Kroatien nach einer Schwalbe von Marko Pjaca vergebens Elfmeter. Anders auf der Gegenseite: Dario Srna legte David Silva – für einen Elfmeterpfiff gerade genug. Sergio Ramos zimmerte mitten aufs Tor, Kroatien-Keeper Danijel Subasić blieb stehen und parierte (71.). Einen kroatischen Konter vollendete dann Ivan Perisić zum 2:1-Endstand (87.).

Spanien kassierte damit trotz den gewohnten Vorteilen im Ballbesitz (60:40) die erste EM-Pleite seit zwölf Jahren, im Achtelfinale kommt es nun zur Neuauflage des Endspiels von 2012 gegen Italien.

Die Türkei setzte sich dank Toren von Burak Yilmaz (10.) und Ozan Tufan (65.) 2:0 gegen Tschechien durch und könnte abhängig von den heutigen Resultaten als einer der besten Gruppendritten noch ins Achtelfinale einziehen.

(red.)

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