Frans Timmermans kritisiert, dass die Aussagen der deutschen Kanzlerin zur Bewältigung der Flüchtlingskrise 2015 heute verspottet würden.
EU-Kommissar Frans Timmermans hat sich ausdrücklich hinter die Migrationspolitik der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel gestellt. Deren Aussagen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise 2015 würden heute verspottet, sagte der Kommissionsvizepräsident am Mittwoch in Brüssel. "Aber es war das einzig Richtige, was man zu dem Zeitpunkt sagen konnte."
Die Menschen in Europa seien hin- und hergerissen zwischen dem Mitleid, dass das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan vor einem Jahr ausgelöst habe, und dem unguten Gefühl nach den Ereignissen der Silvesternacht in Köln. Die Folgen ließen sich auch am Wahlerfolg der AfD in Mecklenburg-Vorpommern ablesen.
Doch lösten sich Flucht und Migration nicht von selbst, sagte Timmermans. "Wir haben eine moralische Verpflichtung, das Problem zu lösen." Er äußerte sich in einer Diskussion mit dem ehemaligen britischen Außenminister David Miliband, inzwischen Präsident der Organisation International Rescue Committee. Miliband warb für ein strukturiertes Programm zur kontrollierten Aufnahme von Flüchtlingen in Europa.
(APA/dpa)