Studie: Unangenehmes aus der Friede-Freude-Eierkuchen-Welt.
Beschwichtigend wird nun hinzugefügt: Die Studie sei nicht repräsentativ, es handle sich um halbe Kinder, die provozieren wollten, überhaupt ende die Umfrage Anfang 2015. Abgesehen von der Annahme, dass sich diese Werte seither nicht verbessert haben werden, sind sie alarmierend genug: 59 Prozent der befragten jungen Muslime in Wien sind homophob, 47 Prozent antisemitisch, 27 Prozent für den Jihadismus anfällig.
Das heißt nicht, dass diese Jugendlichen nun in den Jihad ziehen oder ihn gar hier veranstalten wollen – da spielt der pubertäre Angeberfaktor sicher eine Rolle. Aber allein für den normalen (Integrations-)Alltag birgt diese Studie großes Konfliktpotenzial: Wichtig für diese Jugendlichen seien homogene Freundeskreise, Familie und Community hätten primäre Bedeutung, die Scharia stehe über den staatlichen Gesetzen.
Es ist also nicht – nur – so, dass sich die Aufnahmegesellschaft von den Zuwanderern abschottet. Auch Muslime wollen unter sich bleiben. Ausgrenzung – in der Schule oder im Park – kann auch der sogenannte Bio-Österreicher erfahren. 63 Prozent der jungen Muslime weisen eine rassistische Einstellung auf. Bei Katholiken sind es 36 Prozent. Die Rassismuskeule wird also mitunter leichtfertig gegen die Falschen geschwungen.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2016)