Über den 48-Jährigen, der seine Eltern mit einem Baseballschläger getötet haben soll, wurde die U-Haft verhängt.
Nach einem Gewaltverbrechen Dienstagfrüh in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling), bei dem ein pflegebedürftiges Ehepaar mit einem Baseballschläger getötet worden ist, ist das Motiv geklärt. Der Sohn sei nach ersten Angaben "mit der Pflegesituation überfordert" gewesen, teilte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, am Mittwoch mit.
Der Mann (85) und die Frau (75) wurden laut Polizei im Schlafzimmer ihres Wohnhauses mit einem Baseballschläger getötet. Der Sohn des Ehepaares hatte unmittelbar nach der Tat Anzeige erstattet und war geständig. Seinen Angaben zufolge hatte der Mann, der zwei gehörlose Schwestern hat, fast ausschließlich und seit Jahren die Pflege der ebenfalls gehörlosen Eltern übernommen. Er lebte mit den Eltern unter einem Dach. Auch die Schwestern sollten von der Polizei befragt werden.
Verteidigerin: "Ich gehe von einer Affekttat aus"
Über den Mann wurde die U-Haft verhängt, wie das Landesgericht Wiener Neustadt am Mittwochnachmittag mitteilte. Die Wiener Anwältin Astrid Wagner hat die Verteidigung übernommen. "Ich gehe von einer Affekttat aus", sagte sie nach einem Gespräch mit ihrem Mandanten.
Der Mann habe sich schon von Kindesbeinen um seine gehörlosen Eltern gekümmert, die aufgrund ihrer Einschränkung auf ihn angewiesen waren. Seine persönlichen Bedürfnisse habe er hintan gestellt. "Er hat nie eine Partnerin gehabt", sagte Wagner. Die Verteidigerin zeigte sich überzeugt, dass die Bluttat nicht geplant war und es dazu "aus Überforderung" gekommen ist.
(APA)