Auf Twitter könne er seine Meinungen viel akkurater vermitteln, sagt der künftige Präsident. Dafür handelt er sich Kritik von CIA-Chef Brennon ein.
Donald Trump will auch als US-Präsident den Kurznachrichtendienst Twitter als für ihn bestens geeignetes Kommunikationsmittel nutzen. Er finde es sehr akkurat, sagte der designierte US-Präsident in New York in einem Interview der "Bild"-Zeitung und der Londoner "Times".
"Wenn ich etwas öffentlich sage und wenn ich den Zeitungen etwas sage, und sie es nicht akkurat wiedergeben, ist das wirklich schlecht. Sie können dagegen nicht viel ausrichten." Wenn er dagegen twittere - und er sei dabei vorsichtig - sei es sehr exakt und schlage sofort als Nachricht durch. Auch eine Pressekonferenz sei eine Menge Arbeit, und er erreiche nicht annähernd die gleiche Zahl an Leuten.
Trump bezifferte in dem Interview die Zahl seiner Follower auf Twitter, Facebook und Instagram auf 46 Millionen. Als Präsident werde er den Account "@TheRealDonaldTrump" behalten. Derzeit hat Donald Trump auf Twitter knapp 20 Millionen Follower. Damit steht er auf Rang 68 der beliebtesten Twitter Accounts. Er wolle lieber diesen Account anwachsen lassen als wie sein Vorgänger unter dem offiziellen POTUS twittern, der Kurzform für President of the United States.
Trump sagte, er habe das Twittern zurückschrauben wollen, aber die Presse habe so unehrlich über ihn berichtet, dass er sich doch wieder mehr über den Kurznachrichtendienst äußere.
Trump muss sich Folgen seiner Worte bewusst sein
Rüge für seine Aktivitäten auf Twitter bekam Trump am Sonntag vom scheidenden Chef des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan. "Spontaneität ist nicht etwas, das die nationalen Sicherheitsinteressen schützt", sagte Brennan. Zur Sicherheit der USA können Trump besser beitragen, als durch Tweets und Äußerungen. Trump müsse in dieser Hinsicht künftig "sehr diszipliniert" sein.
"In ein paar Tagen wird er der mächtigste Mensch der Welt sein, indem er an der Spitze der US-Regierung steht, und ich meine, er muss sich bewusst werden, dass seine Worte Folgen haben", sagte der scheidende CIA-Chef.
Mit Blick auf Trumps betont zur Schau gestellte Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin warnte Brennan, der künftige US-Staatschef erkenne offenbar nicht, welche Gefahren von Russland ausgingen. "Ich glaube nicht, dass er die russischen Fähigkeiten, Russlands Absichten und Handlungen voll erfasst", sagte Brennan. Trump hatte mehrfach seine Wertschätzung für Putin geäußert und für engere Bindungen an Russland plädiert.
Trump wirft CIA-Chef Verbreitung von Falschmeldungen vor
Auf die Veröffentlichung eines US-Geheimdienstberichtes zu den russischen Hackerangriffen im Präsidentschaftswahlkampf hatte Trump Anfang Jänner Russland-Kritiker pauschal als "dumm" kritisiert. "Ein gutes Verhältnis zu Russland ist eine gute Sache", schrieb er dazu auf Twitter. "Nur 'dumme' Leute oder Idioten können glauben, dass das schlecht ist!"
Der Bericht der US-Geheimdienste kommt zu dem Schluss, Putin persönlich habe eine Kampagne zur Beeinflussung der US-Präsidentschaftswahl angeordnet. Trump bestritt anschließend, dass die Hackerangriffe ihm zum Wahlsieg verholfen haben könnten.
Auch Brennans Kritik löste unverzüglich eine Twitter-Reaktion Trumps aus: "Oh wirklich, sie konnten es nicht schlechter machen - siehe Syrien (rote Linie), Krim, Ukraine und der Aufbau russischer Atomwaffen. Nicht gut! War das der Verbreiter der Fake News?", twitterte Trump in Andeutung einer direkte Rolle Brennans beim Bekanntwerden von Einzelheiten aus dem Bericht.
(APA/dpa)