Apple konnte sich erstmals an die Spitze der Smartphone-Hersteller nach Verkaufszahlen setzen. Bei den Betriebssystemen heißen die Verlierer BlackBerry und Windows Phone.
Als Apple 2007 das erste iPhone präsentierte, war der Handy-Markt ein völlig anderer. Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen und die einstigen Big-Player wurden vom Markt verdrängt. Der Markt gehört inzwischen Apple und Samsung. Im Software-Bereich sieht es ähnlich aus. Android und iOS sind allgegenwärtig und erstmals in der Geschichte des Marktforschungsinstituts Gartner wird das BlackBerry OS im vierten Quartal des Vorjahres mit einem Marktanteil von 0 Prozent ausgewiesen.
In den 1990er-Jahren brachte BlackBerry erste Pager auf den Markt, darunter auch den 850, 900 und 950. Primär dienten sie zum Schreiben von E-Mails. Telefonfunktion gab es bei diesen Geräten nicht. (c) BlackBerry
2002 brachten die Kanadier das BlackBerry 5810 auf den Markt. Ein Gerät, mit dem telefoniert werden konnte, aber nur, wenn ein Headset eingesteckt war. Zum Marktstart kostete es 500 Dollar und brachte 139 Gramm auf die Waage. Nach knapp vier Stunden Sprechdauer war Schluss und das Gerät musste an den Strom. (c) BlackBerry
Der Durchbruch im Geschäftsbereich gelang mit der Einführung der BlackBerry 600er-Serie. 2003 bot das BlackBerry 6200 bereits eine integrierte Telefonfunktion und das E-Mail-Programm unterstützte Symbian (Nokia), Windows Mobile und Palm OS, wodurch BlackBerry Connect sich für Konkurrenzsysteme öffnete. (c) BlackBerry
Ab 2003 begannen die Kanadier sich vermehrt auf den Privatkunden-Markt zu konzentrieren. Mit dem BlackBerry 7100t wurde die Suretype-Tastatur eingeführt. Das Gerät kostete zum Markstart 98 Euro und bot ein Display mit 240 x 260 Pixeln. Der Akku fasste 1100 mAh. Ein Schritt, der sich bezahlt machte. 2005 registrierte das Unternehmen den fünfmillionsten Kunden. Bis Juni 2007 stieg die Zahl auf neun Millionen an. (c) BlackBerry
(c) BlackBerry
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Bis 2011 konnte BlackBerry die Smartphone-Verkäufe stetig steigern. Mit 52,3 Millionen verkauften Einheiten waren die Kanadier aber längst nicht mehr federführend. Samsung und Apple haben bereits das Ruder übernommen. (c) BlackBerry
Nokia lag mit 77 Millionen verkauften Smartphones noch am 3. Platz. Musste aber zwischen 2010 und 2011 ein Minus von 23 Prozent hinnehmen. Mit 55 Prozent Minus am Weltmarkt traf es Sony Ericsson am schlimmsten. (c) BlackBerry
(c) BlackBerry
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Das Starlet Kim Kardashian kaufte regelmäßig die Ebay-Vorräte des BlackBerry-Geräts auf. Wie viele andere Nutzer bevorzugt sie zum Schreiben eine physische Tastatur. (c) BlackBerry
Mit dem Z10 wagte sich BlackBerry erstmals an ein Smartphone ohne physischer Tastatur. An den eingebrochenen Verkaufszahlen konnte das Gerät aber auch nichts mehr ändern. (c) BlackBerry
Mit dem Q10 besann sich das Unternehmen wieder auf seine Stärken. (c) BlackBerry
Das BlackBerry Passport war ein ungewöhnliches Smartphone, da es quadratisch war. Das erste Mal kombinierte BlackBerry eine physische Tastatur mit einer Touch-Einheit. (c) BlackBerry
Der Slider hatte in der Verarbeitung seine Schwächen, war aber für Nutzer die optimale Vermischung aus purem Smartphone und physischer Tastatur. Leider hatte man das Gefühl, dass es beim Schreiben mit ausgezogener Tastatur vorne über kippt. (c) BlackBerry
Ein Smartphone mit Tasten bringt der kanadische Hersteller noch auf den Markt. "Ich habe eines versprochen. Und es wird kommen", erklärte John Chen in einem Bloomberg-Interview. Der BlackBerry-CEO, der dem deutschen Thorsten Heins 2013 in das kanadische Unternehmen nachfolgte, konnte den Abwärtstsrend ebenfalls nicht aufhalten. (c) REUTERS (MARK BLINCH)
Adieu, BlackBerry: Das Ende einer mobilen Ära
Mit 970.000 verkauften Geräten konnten die Kanadier im Vorjahr zumindest noch einen Marktanteil von 0,2 Prozent aufweisen. Doch die Verkaufszahlen waren trotz BlackBerry Passport und Priv stark rückläufig. Nur noch 208.000 verkaufte Geräte kann das Unternehmen für sich verbuchen. BlackBerry wird in der nächsten Erhebung in der Bedeutungslosigkeit der "anderen Betriebssysteme" aufscheinen.
Ein ähnliches Schicksal droht Windows Phone. Der Marktanteil liegt bei derzeit 0,3 Prozent. Das entspricht in den Monaten Oktober bis Dezember 2016 1,092 Millionen verkauften Geräten. Ein starker Rückgang, wenn man dazu als Vergleich das vierte Quartal von 2015 heranzieht. In dieser Zeit konnte Microsoft noch 4,39 Millionen Geräte verkaufen und sich einen Marktanteil von 1,1 Prozent sichern.
Bei Windows Phone ist der rapide Absturz auch auf die mangelnden Neuheiten zurückzuführen. Partner-Unternehmen haben sich beinahe zur Gänze aus dem Windows-Phone-Markt zurückgezogen. Von Microsoft gab es in den vergangenen zwei Jahren kein klares Bekenntnis zu Windows Phone, unklar war die künftige Strategie. Da konnte auch Satya Nadellas (Microsoft-CEO) Ankündigung eines "ultimativen mobilen Geräts" die Zweifel der Hardware-Partner (OEM) mindern.
Android und iOS dominieren weiterhin den Markt. Das Google-Betriebssystem ist auf 81,7 Prozent der verkauften Smartphones installiert. iOS konnte zulegen und liegt bei 17,9 Prozent. Das bedeutet hinsichtlich verkaufter Smartphones 352,6 Millionen zu 77 Millionen.
Kopf an Kopf Rennen an der Spitze
Bei den Herstellern gab es seit langer Zeit einen Führungswechsel. Knapp aber doch hat Apple mit 17,9 Prozent Samsung den Rang abgelaufen. Der südkoreanische Hersteller liegt aber nur mit 0,1 Prozent Abstand auf dem zweiten Platz. Apple konnte im vierten Quartal 2016 77,038 Millionen Geräte absetzen. Bei Samsung waren es 76,782 Millionen. Entscheidend für diesen Ausgang war die globale Rückrufaktion des Galaxy Note 7.
An dritter Stelle liegt bereits der chinesische Hersteller Huawei mit 9,5 Prozent und 40,803 Millionen verkauften Geräten.