Nach dem optimalen Auftakt mit Gold und Mixed-Silber haben die Skispringer Lust auf mehr. Für den Bewerb auf der Großschanze läuft eine Qualifikation.
Mit einer Silbermedaille im Mixed im Gepäck verabschieden sich am Dienstag die ersten Athletinnen aus der ÖSV-Delegation von der WM. Daniela Iraschko-Stolz und Jacqueline Seifriedsberger haben nach verpasster Einzel-Medaille im Mixed mit Stefan Kraft und Michael Hayböck noch Silber geholt. Für Weltmeister Kraft und Co. geht es nach dem tollen Auftakt in zwei weitere Bewerbe von der Großschanze.
Während die Springerinnen schon bald den Fokus auf ihr Weltcup-Finale kommende Woche in Oslo legen, waren abgesehen von Kraft und Hayböck schon am Montag alle ÖSV-Kandidaten im ersten Training im Einsatz. "Wir werden am Dienstag eine Qualifikation springen für den ersten Bewerb auf der Großschanze", verriet Heinz Kuttin, der sich auf die naheliegenden Fixstarter wie Kraft und Hayböck vorerst noch nicht festlegen wollte.
Hayböck: "Befreit drauflosspringen"
Letzterer hat nach Rang sechs im Einzel sein zweites WM-Silber nach dem Vize-Weltmeistertitel mit dem Team 2015 geholt. "Es ist gut, wenn man schon einmal eine Medaille auf der Habenseite hat. Man fährt zu einer WM, damit man eine Medaille mit heimnimmt. Jetzt kann ich befreit drauflosspringen und da ist schon noch einiges drinnen", meinte Hayböck noch im Auslauf nach dem Silbergewinn.
Der Oberösterreicher ist schon heiß auf den großen Bakken, wo er vor einem Jahr im Weltcup gewonnen hat. "Nach fast einer Woche Kleinschanze springen, da kribbelt es schon wieder. Nicht nur, weil wir da in Lahti sind, und ich die Große sehr gern mag, sondern auch allgemein, weil man einfach gerne länger in der Luft ist", erklärte Hayböck, der aber das erste Training am Montag wie Kraft noch ausgelassen hat.
Kraft: "Bin wieder voll im Saft"
Sein guter Freund und Zimmerkollege hat nun das Potenzial, mit vier Medaillen einer der erfolgreichsten Sportler dieser WM zu werden. Gold und Silber hat Kraft schon eingeheimst und wenn er seinen aktuellen Lauf auf der Großschanze fortsetzen kann, ist Edelmetall in allen Farben für den Salzburger möglich. "Jetzt freue ich mich richtig auf die große, aber ich darf nicht zu euphorisch werden." Körperlich fühlt sich der nunmehr vierfache WM-Medaillengewinner sehr gut. "Ich bin wieder voll im Saft. Es hat sich sogar heute besser angefühlt als gestern noch einmal", bestätigte Kraft Sonntagabend gegenüber der APA.
Gespannt sein darf man, ob Gregor Schlierenzauer nicht nur den Sprung in das nominierte Quartett schafft, sondern auch zu seiner Form findet. "Es ist ein Super-Comeback, dass er überhaupt da ist. Er hat sich auch klar durchgesetzt auf der kleinen Schanze gegenüber den anderen zwei und wollte im Wettkampf auch um eine Medaille mitspringen", konstatierte Cheftrainer Heinz Kuttin. Dann sei Schlierenzauer "ein bisserl härter geworden und hat es nicht so gespürt, wie er sich das vorstellt", meinte der Kärntner.
Kuttin zum Erreichen des von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel geforderten Ziels von dreimal Edelmetall schon zur WM-Halbzeit: "Ich hoffe, dass der Präsident nicht nachjustiert", sagte er lachend. Erwartungen für die zweite Woche formulierte Kuttin vorsichtig: "Ich erwarte, dass wir so weiter arbeiten. Es ist leichter für uns, weil wir bei jedem Wettkampf eine Medaille gemacht haben."
(APA)