Mit Pamela Rendi-Wagner hat der Kanzler erneut gezeigt, dass er Minister(innen) bevorzugt, die außerhalb der Partei Karriere gemacht haben. Die Teilorganisationen der SPÖ verlieren dadurch an Einfluss.
Jetzt, im Nachhinein, ist die Entscheidung für Pamela Rendi-Wagner eigentlich logisch. Jedenfalls aus Christian Kerns Sicht. Die neue Gesundheits- und Frauenministerin passt in das Anforderungsprofil des Bundeskanzlers. Kern setzt (immer) weniger auf Personen aus dem SPÖ-Kader und mehr auf solche, die zwar weltanschaulich Sozialdemokraten sind, ihr Berufsleben aber nicht nur in der Partei verbracht haben. Also auf Personen wie: Christian Kern.
Ein Beleg dafür ist die Gewerkschafterdichte innerhalb des roten Regierungsteams. Unter Werner Faymann war der ÖGB noch mit drei Ministern vertreten: Gerald Klug, Sabine Oberhauser und Alois Stöger. Klug musste gehen, als Kern kam. Und das Gesundheitsministerium wurde nun mit einer politischen Quereinsteigerin nachbesetzt. Bleibt Stöger. Er ist – bis auf Weiteres – der letzte Gewerkschafter in der Regierung.